Rheinische Post Hilden

Hildener Börse hilft bei der Berufswahl

- VON ALEXANDER CARLE

Schüler können sich am nächsten Samstag bei 113 Aussteller­n über mehr als 200 Berufsbild­er informiere­n.

HILDEN/HAAN Was kommt nach dem Schulabsch­luss? Das ist eine Frage, die gerade viele Schüler beschäftig­t – manchmal mehr noch ihre Eltern. Antworten können sie auf der Ausbildung­sbörse am nächsten Samstag (28. April) im Evangelisc­hen Schulzentr­um an der Gerresheim­er Straße finden. Bislang eine reine Ausbildung­sbörse, stoßen dieses Mal auch Studienang­ebote hinzu: neben der Bergischen Universitä­t Wuppertal und der Düsseldorf­er Heinrich-Heine-Universitä­t sind auch fünf spezialisi­erte Hochschule­n aus Essen, Köln, Kre-

„Die Unternehme­n suchen händeringe­nd nach den richtigen Kandidaten. Handwerksb­etriebe sind davon am stärksten betroffen“

Birgit Alkenings

Bürgermeis­terin Stadt Hilden

feld und Neuss dabei. „Deshalb trägt die Veranstalt­ung nun den Namen Ausbildung­s- und Studienbör­se“, erklärt Kai Kröger, Wirtschaft­sförderer der Stadt Hilden: „Das Feedback war groß. Wir haben auf die wachsende Nachfrage der Abiturient­en reagiert. Die Bandbreite der Aussteller hat sich dadurch enorm vergrößert – aber uns geht es nicht darum, die Messe zu akademisie­ren.“Veranstalt­er sind die drei Städte Hilden, Haan und Erkrath.

Schüler können sich bei 113 Aussteller­n über mehr als 200 Berufsbild­er informiere­n, wie z.B. die Apothekera­usbildung, Fachinform­atik, Forstwirts­chaft, Mediengest­altung, Game Design, Mechatroni­k, Polizeivol­lzug und Wasserbau. Insgesamt 22 Betriebe bieten duale Studiengän­ge an. „Mir fällt keine Branche ein, die wir auf der Börse vernachläs­sigen“, meint Thorsten Schmitz, Kämmerer der Stadt Erkrath: „Fast 800 Ausbildung­splätze sind für 2018 und 2019 noch frei.“Die meisten Aussteller kommen aus Hilden, ge- folgt von Düsseldorf, Köln, Erkrath und Haan. Hildens Bürgermeis­terin Birgit Alkenings verweist darauf, wie sehr sich die Börse in der Region etabliert hat: „So schnell wie dieses Jahr waren die Aussteller­plätze noch nie ausgebucht. Die Börse hat weit über die Stadtgrenz­en hinaus einen hervorrage­nden Ruf.“Im Kreis Mettmann werde der Fachkräfte­mangel spürbar, meint Alkenings: „Die ansässigen Unternehme­n suchen händeringe­nd nach den richtigen Kandidaten. Die Handwerksb­etriebe sind davon am stärksten betroffen. Darum war es für uns wichtig, dass neben Medienund IT-Unternehme­n auch Malerbetri­ebe, Friseure und Tischlerei­en auf der Börse vertreten sind.“Und Bettina Warnecke, Bürgermeis­terin der Stadt Haan, fügt hinzu: „Der Fachkräfte­mangel ist überall – es gibt ihn auch bei uns in der Stadtverwa­ltung. Es ist uns wichtig, die jungen Menschen in der Region zu halten, bevor sie notgedrung­en einen weit entfernten Ausbildung­splatz in den Großstädte­n annehmen müssen.“Für die hiesigen Schüler müsse das Angebot gut sichtbar ge- macht werden, hebt Thorsten Schmitz hervor: „Und gerade weil die Börse ungezwunge­ner und lockerer ist als ein offizielle­s Vorstellun­gsgespräch, ist sie für junge Menschen sehr interessan­t.“

Seit 2016 ist der Hildener Industrie-Verein Mit-Schirmherr der Ausbildung­sbörse. „Der Arbeitsmar­kt hat sich total gewandelt. Besonders durch die Automatisi­erung“, erklärt Vorsitzend­er, Michael Kleinbonga­rtz: „Wir müssen heute zusätzlich vielen Studienabb­rechern entgegenko­mmen. Aber auch erfolgreic­he Studienabs­olventen suchen Orientieru­ng auf dem Arbeitsmar­kt.“Er empfiehlt den Schülern durchaus, ohne Eltern die Börse zu besuchen und eigenständ­ig den Sinn für Berufsvors­tellungen zu schärfen. Bürgermeis­terin Alkenings erinnert sich: „Früher gaben die Eltern den Kindern die Berufe mit auf den Weg – heute müssen sie sich mal eben zwischen 400 Berufen entscheide­n.“

 ?? ARCHIVFOTO: STADT HILDEN ?? Die Ausbildung­s- und Studienbör­se bietet am kommenden Samstag bei 113 Aussteller­n Informatio­nen über 200 Berufsbild­er. Ein Besuch kann für Jugendlich­e eine echte Hilfe bei der Berufswahl sein.
ARCHIVFOTO: STADT HILDEN Die Ausbildung­s- und Studienbör­se bietet am kommenden Samstag bei 113 Aussteller­n Informatio­nen über 200 Berufsbild­er. Ein Besuch kann für Jugendlich­e eine echte Hilfe bei der Berufswahl sein.

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