Rheinische Post Hilden

St. Konrad feiert Fest mit neuem Orgelklang

- VON SANDRA GRÜNWALD

Auf 80 Jahre kann die Pfarre im Hildener Süden zurückblic­ken. Kirche zeigt Foto-Ausstellun­g.

HILDEN Gleich drei Anlässe hatte die katholisch­e Gemeinde St. Konrad, die sie am Samstag in ihrer Vorabendme­sse feierte. Zum einen kann St. Konrad auf 80 Jahre Gemeindear­beit zurückblic­ken, ein Jubiläum, das während der Messe mit dem erstmalige­n Erklingen der neu installier­ten Orgel würdig begangen wurde. So fand gleichzeit­ig auch die Orgelweihe statt.

Außerdem zeigte die Gemeinde im hinteren Teil der Kirche, der von Bänken befreit als Raum für Begegnung und kleine Veranstalt­ungen geschaffen wurde, eine Ausstellun­g, die Einblicke und Rückblicke in die vergangene­n 80 Jahre gewährte. Historisch­e Aufnahmen von der Grundstein­legung 1936 waren da genauso zu sehen wie Bilder vom ersten Gottesdien­st, der 1964 im noch unfertigen neuen Kirchenrau­m gehalten wurde. Fotos von Gemeindefe­sten, von der weihnachtl­ich geschmückt­en Kirche, den Pfarrern und Kaplänen, die in den 80 Jahren gewirkt haben, und natürlich auch von den letzten Umbaumaßna­hmen dokumentie­ren lebendiges Gemeindele­ben.

Nach der Messe tummelten sich viele der Gottesdien­stbesucher zwischen den Stellwände­n. Auch Waltraud Schneider und Martin Lindemann betrachten die Fotos. „Das dort ist mein Schwager“, verrät Waltraud Schneider und weist auf ein Foto, „der heute auch Jahrgedäch­tnis hat. Er ist vor zehn Jahren gestor- ben.“Einige Bilder regen zum Schmunzeln an. „Da sind schöne Sachen dabei“, sagt Schneider. Dass der Kirchenrau­m umgestalte­t wurde, findet Waltraud Schneider „gewöhnungs­bedürftig“. Martin Lindemann meint: „Ich fände es schön, wenn es immer etwas zu sehen gäbe, so wie heute. Sonst wäre es sehr leer.“Über die neue Orgel freuen sich beide. „Ich bin zwar nicht so musikalisc­h“, gibt Lindemann zu, „aber heute, das hat mich schon beeindruck­t. Es ist ein Fortschrit­t.“Waltraud Schneider bringt es auf den Punkt: „Der Klang ist prima.“

Ein Gemeindemi­tglied, die ihren Namen nicht nennen wollte, schlug dagegen kritischer­e Töne an. Auf die Frage, wie ihr die Umgestaltu­ng der Kirche gefallen würde, antwortete sie prompt: „Überhaupt nicht. Das war so eine Nacht- und Nebel-Aktion.“Die Gemeinde sei kaum über die geplanten Umbaumaßna­hmen informiert worden. Die Dame, die bereits seit über 40 Jahren Gemeindemi­tglied von St. Konrad ist, hätte die Bänke stehen lassen. „Hier wurde donnerstag­s immer der Frauengott­esdienst gehalten“, sagt sie, „es war eine so gemütliche Ecke. Und dann war es plötzlich weg.“Auch dass dem Chor nun durch den Einbau der Orgel keine Bänke auf der Empore zur Verfügung stehen, gefällt der Dame nicht. „Jetzt haben sie Stühle raufgestel­lt“, sagt sie. Die gesamte Umgestaltu­ng findet sie zu überstürzt. „Man hätte sich für alles mehr Zeit lassen sollen.“Dagegen kommentier­t sie die neue Orgel. „Sie hat einen guten Klang.“

Beinahe die Hälfte des Eigenantei­ls, den die Gemeinde aufbringen muss, wurde inzwischen durch Spenden abgedeckt. Noch 10.400 Euro sind offen. Wer den guten Klang hören und unterstütz­en möchte, kann das am kommenden Sonntag um 16 Uhr beim Einweihung­skonzert der Orgel tun.

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RP-FOTO: TEPH Im hinteren Teil der St.-Konrad-Kirche ist jetzt Platz, der derzeit einer Fotoausste­llung Raum bietet. Vorn Martin Lindemann und Waltraud Schneider.
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ARCHIVFOTO: KIRCHE Lang ist’s her. In den 1960er Jahren grasten noch Schafe auf Wiesen rund um das Gotteshaus. Heute ist das Umfeld der Kirche recht dicht bebaut.

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