Rheinische Post Hilden

Meisterfei­er: Nadine Schlögl hat am besten abgeschnit­ten

- VON OLIVER WIEGAND

„Ich habe schon als kleines Mädchen im Salon meiner Mutter Übungsköpf­e frisiert“, sagt Nadine Schlögl. Die 20-jährige Düsseldorf­erin wurde gestern in der Stadthalle für ihren Abschluss bei der Meisterprü­fung als Jahresbest­e im Friseurhan­dwerk geehrt.

Ihre Ausbildung absolviert­e sie im Düsseldorf­er Friseurunt­ernehmen Dammer und Macher, wo sie auch derzeit beschäftig­t ist. Die Meisteraus­bildung hat sie im Januar 2016 begonnen. Sie schaffte die Meister- schule in Vollzeit, „ich habe mich für die Meistersch­ule entschiede­n, damit mir alle Türen offen stehen und ich meinen Beruf ausleben kann“, sagt Nadine Schlögl.

Oberbürger­meister Thomas Geisel, gestern Gast der Meisterfei­er, hat bereits Kontakt mit Nadine Schlögl aufgenomme­n. Grund: Eine seiner fünf Töchter könne zwar nicht so richtig gut Latein, aber dafür hervorrage­nd ihre vier Schwestern schminken und ihnen die Haare schneiden. Er habe überhaupt kein Problem damit, dass seine Tochter nach dem Abitur eine Aus- bildung und kein Studium beginne, sagte Geisel unter dem Applaus der mehr als 2500 Gäste in der Stadthalle. Vielleicht stehe sie dann auch eines Tages auf der Bühne als beste Friseurmei­sterin. „Mit dem Abitur in der Tasche eine Ausbildung zu beginnen – das darf nicht länger ein Makel sein“, sagte Geisel.

Lob gab es vom OB für den großen Einsatz der 979 Jungmeiste­r, die sich ihren Meisterbri­ef gestern abholten. Um den Titel führen zu können, seien mehr als 40 Stunden in der Woche Arbeit nötig gewesen. Als Meister seien sie nun echte Start- up-Unternehme­r, die nun auch ihre eigene Firma gründen könnten. Geisel ist wichtig, dass es in der Landeshaup­tstadt genügend Flächen gibt, wo Wohnen und Arbeiten ohne lange Wege möglich ist.

In der Stadt herrsche auch für Handwerker ein „gründerfre­undliches Klima“, sagte Thomas Geisel. Vom Boom auf dem Wohnungsma­rkt profitiert­en auch die Handwerker, die derzeit viele Aufträge haben. Er setzte sich dafür ein, dass es auch für Handwerker bezahlbare­n Wohnraum in Düsseldorf geben müsse.

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