EU stellt sich auf Strafzölle der USA ein
Vor ziemlich genau 15 Jahren war’s. Am 29. Mai 2003. Weil der frühere Europapokal-Finalist Fortuna Düsseldorf tief im Mittelfeld der vierten Liga versandet war, organisierte die örtliche Sportpresse das Spiel „Mythos Fortuna“. Die mausgraue Oberliga-Mannschaft von 2003 kickte im ausverkauften Paul-Janes-Stadion gegen die Aufstiegshelden von 1995, und auf der gemeinsamen Ehrenrunde spielte die Stadionregie Nenas Song „Wunder gescheh’n“. Damals nicht mehr als eine vage Hoffnung auf bessere Zeiten, doch jetzt ist Fortuna, seinerzeit hochverschuldete Ruine eines Vereins, durch das 2:1 in Dresden zurück in der ersten Bundesliga.
Ein sportliches Wunder? Irgendwie schon. Man muss ja nur die traurige Geschichte anderer Traditionsvereine betrachten, die wie die Düsseldorfer in die Viertklassigkeit oder noch tiefer unser Anspruch sein, nächstes Jahr aufzusteigen.“Er erntete damals viel Spott, doch die Spötter von damals sitzen heute auf der stillen Treppe. König Friedhelm hielt Wort, schaffte seinen sechsten Bundesliga-Aufstieg, der zugleich auch Fortunas sechster ist. Ein Aufstieg wie Phönix aus der Asche.
Die Düsseldorfer kommen als Außenseiter herauf, aber als einer, der besser vorbereitet ist als 2012. Und Augsburg, Freiburg oder Mainz beweisen, dass Bundesliga-Fußball auch ohne das ganz große Geld heute noch möglich ist. Vielleicht muss für Fortuna dennoch ein weiteres FußballWunder geschehen. Doch ganz Düsseldorf ist überzeugt, dass sich das Hoffen darauf lohnt. Wie am 29. Mai 2003. Damit der Fußball auch langfristig zum Lebensgefühl der Stadt passt. BRÜSSEL/BERLIN (mar) Unmittelbar vor dem Auslaufen der vorläufigen Ausnahmen von US-Strafzöllen für die EU am 1. Mai haben Deutschland, Frankreich und Großbritannien die USA aufgefordert, keine handelspolitischen Maßnahmen gegen die EU zu ergreifen. Andernfalls will die EU mit Gegenmaßnahmen reagieren. Handelskommissarin Cecilia Malmström kündigte ein dreistufiges Verfahren an. Die EU will auf ausgesuchte US-Produkte wie Motorräder, Whiskey und Jeans höhere Zölle erheben. Zudem würden Schutzzölle und eine Klage vor der Welthandelsorganisation vorbereitet. Zugleich verhandeln die Europäer aber weiter über mögliche Handelserleichterungen.