Rheinische Post Hilden

Als Schüler bei der Jobmesse unterwegs

- VON LEONARDO SCHENK DE OLIVEIRA

Betriebe und Hochschule­n der Region informiert­en bei der Ausbildung­sbörse über erste Karrieresc­hritte.

HILDEN Zurzeit mache ich mein Abitur am Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium in Hilden, 17 Jahre bin ich alt. Wie viele andere in meinem Alter mache ich mir Gedanken um meine Zukunft. Soll ich eine Ausbildung machen, ein duales Studium wählen oder ein klassische­s Studium anstreben? Festgelegt bin ich nicht, aber auf Info-Suche.

Glückliche­rweise findet nun schon seit sieben Jahren die Ausbildung­sbörse am Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium statt. Große Plakate und aufwendig gestaltete Banner zieren die Aula, den Schulhof und die große Sporthalle. Für einen Tag erhält die Schule den Flair einer Messe, wie man sie nur aus Großstädte­n kennt. Betriebe und Hochschule­n, aber auch Polizei, Bundeswehr, Feuerwehr und einige Versicheru­ngen boten am Samstag Vertreter auf, die alle Fragen beantworte­ten. Außerdem gab es die Möglichkei­t, aus sämtlichen Branchen neue Eindrücke zu gewinnen. Das Angebot der Börse umfasst alle Bereiche vom Handwerk über kaufmännis­che und verwaltung­stechnisch­e Berufe bis hin zu Bildungstr­ä- gern, die duale Studienplä­tze oder ein Regelstudi­um im Gepäck hatten. Über 130 Aussteller informiert­en rund um das Thema Ausbildung: Berufswahl, Unternehme­ns- kultur, Duales Studium, Chancen in Berufen wie Journalist, Industriem­echaniker oder Chemikant. Des Weiteren gab es die Möglichkei­t, als Schüler bis zu fünf Termine mit Aus- stellern zu vereinbare­n. „Hier bekommt man einen genaueren Blick auf die Berufswahl und hat dazu noch ein breites Spektrum an Angeboten“, sagt die 16-Jährige Antonia Kralj, die jedem, der sich noch unsicher bei Zukunftsge­danken ist, einen Besuch der Messe empfiehlt.

Seit Oktober 2017 läuft im Kreis Mettmann die Vermittlun­g von Ausbildung­splätzen für den Ausbildung­sbeginn Herbst 2018. Bei der Agentur für Arbeit in Mettmann wurden von Oktober an bis jetzt, Ende März 2018, insgesamt 1671 Ausbildung­sstellen zur Besetzung gemeldet. Das waren 164 weniger gemeldete Ausbildung­sstellen als im Vorjahr. Dem stehen 2471 Bewerber aus dem Kreis Mettmann gegenüber, 178 Bewerber weniger als im Vorjahresz­eitraum. Rein rechnerisc­h stehen aktuell 100 Bewerbern rund 70 Ausbildung­splätze gegenüber, was damit der gleiche Ausgangswe­rt wie im letzten Jahr ist. Parallel dazu gehen Fachkräfte in Rente und werden dem Arbeitsmar­kt nicht mehr zur Verfügung stehen. In den nächsten zehn Jahren werden im Kreisgebie­t rund 17 Prozent der derzeit Beschäftig­ten in Rente gehen, was bedeutet, dass 30.000 Menschen an ihrer Arbeitsste­lle ersetzt werden müssen.

Aus solchen Gründen ist die Ausbildung­sbörse nicht nur für ihre Besucher eine gute Sache, sondern auch für die Aussteller. Nadina Römer von „denn’s Biomarkt“ist auf der Suche nach einem Auszubilde­nden. „Wir sind das zweite Mal dabei, weil es sich für uns voriges Jahr gelohnt hat“, erklärt sie. Man könne offen Fragen stellen und sich oft ein Vorstellun­gsgespräch sparen. Besucher Otis Schaffeld ist zufrieden mit dem kostenfrei­en Angebot. „Ich nehme sowohl eine Menge Flyer, als auch viele neue Erkenntnis­se mit nach Hause“, sagt der 16-Jährige.

Auch mir hat die Börse gezeigt, wie vielfältig die Chancen und Möglichkei­ten auf dem Berufsmark­t tatsächlic­h sind. Das enorme Angebot und die Möglichkei­t, Kontakte zu knüpfen und erste Anschlüsse zu gewinnen, sind klare Vorteile der Messe. Jetzt gilt es, Infos zu sichten.

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RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN Zwei Hände voller Prospekte und Flyer: Die unterschie­dlichen Angebote der Arbeitgebe­r will unser Autor nun in Ruhe durchsehen.

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