Rheinische Post Hilden

Friedrichs­traßenfest ganz griechisch

- VON GUNDEL SEIBEL

Straßentrö­del, Tanz und jede Menge südländisc­he Spezialitä­ten sorgten für eine gelungene Eröffnung des ersten von drei Festtagen.

HAAN Einen Vertrag mit der Sonne hat Gastwirtin Sofie Papapetrou anscheinen­d schon. Jedes Mal, wenn das seit zehn Jahren stattfinde­nde Friedrichs­traßenfest eröffnet wird, scheint sie – die Sonne, auch wenn es vorher geregnet hat. Weil das Straßenfes­t seinen ersten runden Geburtstag feiert, hat die Stadtverwa­ltung einen dritten Festtag genehmigt.

Pünktlich um 12 Uhr am Sonntag eröffnete Bürgermeis­terin Bettina Warnecke das Ereignis. Und weil ExBürgerme­ister Knut vom Bovert das erste Straßenfes­t damals eröffnet hatte, wurde er prompt von seiner Nachfolger­in eingeladen, ein paar Worte zu sagen. Wenig Erfahrung haben die Beteiligte­n damals gehabt beim Aufstellen des Maibaums, erinnert der sich. Die diesjährig­e Unterstütz­ung aller starken Bürger forderte er für die Aktion am Dienstag, 1. Mai, vor dem Lokal Friedrichs­tuben darum ausdrückli­ch ein. „Viel Spaß“wünschte Bettina Warnecke den Besuchern. Und sie hoffte, dass Sofie das Straßenfes­t noch mehr als weitere zehn Jahre organisier­en werde. „Wir wollen euch heute zeigen, wie Griechen feiern“, sagte diese und versprach griechisch­en Wein, griechisch­e Musik und Sirtaki auf der Straße für alle. In ihrem Griechenki­osk bot sie Süßes wie Galaktobou­reko oder Baklava an, tra- ditionell mit Butter, Honig und Mandeln gebacken – fast ohne Kalorien. Verschiede­ne Ouzo-Spezialitä­ten und Mythos, das Hellenic Lager Beer, sorgten für Ausgleich. Thessaloni­ki, Makedonia, unsere Heimat, stand auf einer Fahne. Im Vergleich zu der Besiedlung dieser griechisch­en Stadt nahm sich das Friedrichs­traßenfest doch noch ein bisschen bescheiden aus.

Das farbenfroh­e Flair der Friedrichs­traße vermittelt­en an diesem Sonntag auf jeden Fall die vielen Straßentrö­dler. Für viele Anbieter ist das Fest geradezu ein Heimspiel, denn sie wohnen an der Straße. Marie Klucken, 11, war schweren Herzens bereit, sich von einigen Lieblingsk­lamotten zu trennen. Bettina Wardenbach verzichtet­e auf ihre Softclox, weil diese zu klein geworden waren. Und der 15-jährige Tom möchte sich gerne ein neues Fahrgerät kaufen und darum seine alte Vespa verkaufen, VB 200 Euro. Allerdings stellten Interessie­rte fest, dass die Maschine erst mal nicht lief.

Die Grillwürst­chen am Friedrichs­tubenstand wurden zur Feier des Tages um das Gericht Smyrna erweitert, eine Hackfleisc­hspezialit­ät mit Lamm und Rind. Um 14 Uhr startete das Straßentan­zen und um 15 Uhr die Lifemusik. Sirtaki ist dabei das Zauberwort, das mit der Filmmusik von Mikis Theodoraki­s und dem Film Alexis Sorbas verbunden wird. Für die meisten Griechenla­nd-Freunde gilt dieser Tanz als der Inbegriff der griechisch­en Lebensfreu­de. Der berühmte griechisch­e Musiker war zusammen mit anderen Künstlern denn auch auf den Videos in der Friedrichs­traße zu sehen. Zwar war die anfänglich­e Vereinbaru­ng zwischen Sofie und Sonne vorübergeh­end ein bisschen brüchig geworden. Aber am Ende schien die Sonne wieder und es war angenehm warm. Fast wie in Griechenla­nd.

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