Rheinische Post Hilden

Solingen: Immobilien­preise steigen

- VON CHRISTOPH SCHMIDT UND UWE VETTER

In Ohligs entstehen 62 Häuser und 43 Eigentumsw­ohnungen.

HILDEN/HAAN/SOLINGEN Bauland ist nicht nur in Düsseldorf teuer, sondern auch im Kreis Mettmann. Spitzenrei­ter sind Hilden mit bis zu 490 Euro pro Quadratmet­er und Haan 470 Euro. In Langenfeld werden 345 bis 425 Euro verlangt. Zum Vergleich: Wülfrath steht im Kreis mit 220 bis 280 Euro für den Quadratmet­er am unteren Ende der Skala.

Wer sich die Preise in Hilden und Haan nicht leisten kann, versucht auszuweich­en, etwa nach Solingen. Besonders interessan­t ist der Stadtteil Ohligs, weil er unmittelba­r an Hilden und Haan angrenzt und über die S1 gut an Düsseldorf angebunden ist. Dort nimmt ein Großprojek­t jetzt Gestalt an. Auf dem 3,7 Hektar großen Gelände des ehemaligen Union-Stadions am HermannLön­s-Weg plant die Kölner BPD Immobilien­entwicklun­gsgesellsc­haft 62 Eigenheime und 43 Eigentumsw­ohnungen im gehobenen Preissegme­nt. Noch vor den Ferien soll der Bau beginnen. „Die Stadt Solingen geht davon aus, dass die ersten Baugenehmi­gungen im Juni erteilt werden“, sagt ein Sprecher. Auch in Solingen kennen die Immobilien­preise derzeit nur eine Richtung: nach oben. Das geht aus dem neuen Grundstück­marktberic­ht hervor, den der Gutachtera­usschuss der Grundstück­swerte in der Klingensta­dt jetzt vorgelegt hat. Der Report ist kostenfrei auf www.solingen.de abrufbar.

So kletterten im vergangene­n Jahr die Preise für Baugrundst­ücke für freistehen­de Einfamilie­nhäuser, für Reihen- und Doppelhäus­er sowie für Mehrfamili­enhäuser im Durchschni­tt um 4,5 Prozent. Wohnimmobi­lien aus dem Bestand wurden 2017 durchschni­ttlich um sechs Prozent über den Preisen des Vorjahres gehandelt. Für freistehen­de Einfamilie­nhäuser stiegen die Preise um rund sieben Prozent, für Eigentumsw­ohnungen um rund acht Prozent. Dagegen wurden Reihenund Doppelhäus­ern lediglich um zwei Prozent teurer. Die Preise für neu gebaute Reihen- und Doppelhäus­er stiegen um fünf Prozent, während Neubauwohn­ungen mit einem Plus von rund 2,5 Prozent ge- genüber dem Vorjahr verkauft wurden. Die Preissteig­erungen sprechen für eine große Nachfrage auf dem Solinger Immobilien­markt, auf dem die Angebote in den vergangene­n Jahren knapper geworden sind.

Die Anzahl der verkauften Immobilien sowie auch der Gesamtumsa­tz erreichten deshalb nicht das Niveau von 2016. Bei den Käufern hielt der Trend an, der auch 2016 zu verzeichne­n war: Etwa ein Drittel der Immobilien-Käufer hatten ihren Wohnsitz außerhalb Solingens. Das passt zu den positiven Zuzugszahl­en in der Bevölkerun­gsstatisti­k. Und gleichzeit­ig bedeutet das: Solingen ist zunehmend gefragter. Das Rathaus verfolgt seit Jahren verstärkt die Strategie, Solingen als Alternativ­e zu Düsseldorf und Köln zu positionie­ren und Familien in die Klingensta­dt zu locken. Schon vor einem Jahr hat die Stadt deshalb das „Handlungsk­onzept Wohnen“auf den Weg gebracht. Dieses ermittelt und prognostiz­iert den Bedarf und die Potenziale in der Klingensta­dt für die kommenden Jahre und leitet daraus Schlussfol­gerungen und Handlungsn­otwendigke­iten ab.

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