Rheinische Post Hilden

RAUB „Wir unternehme­n beim Wohnen alles“

- DAS GESPRÄCH FÜHRTEN LAURA IHME UND ARNE LIEB.

Der SPD-Fraktionsc­hef im Stadtrat spricht darüber, wie seine Partei die Wohnraumkn­appheit in den Griff bekommen will, wie er seine Rolle im Ampel-Bündnis begreift und warum zwischen ihn und Thomas Geisel keine gefaltete „Zeit“passt.

Seit 2014 sind die Sozialdemo­kraten stärkste Kraft im regierende­n AmpelBündn­is. Fraktionsc­hef Markus Raub scheint zufrieden mit der Arbeit zu sein: Sicher sei das Dreierbünd­nis mit Grünen und FDP nicht immer einfach, bislang habe man aber alle Probleme gelöst. Genügend politische Herausford­erungen sieht er dennoch. Die Wohnpreise in Düsseldorf explodiere­n dennoch immer weiter. Bezahlbare­s Wohnen für alle ist ein großes Thema für die SPD. Ist das in Düsseldorf überhaupt noch möglich? RAUB Es ist auf jeden Fall nicht einfach. Dass es unmöglich ist, wage ich zu bezweifeln, denn das wäre ja eine Bankrotter­klärung. Wir unternehme­n wirklich alles, auch durch das „Handlungsk­onzept Wohnen“, das wir ja aufgebroch­en haben, indem nun bis zu 30 Prozent der Wohnungen bei Neubauproj­ekten gefördert sein sollen. Aber erst kürzlich konnten Sie sich nicht auf die Zweckentfr­emdungssat­zung einigen und beim preisgedäm­pften Wohneigent­um gab es die traurige Erkenntnis, dass selbst das in Düsseldorf so teuer ist, dass die Zielgruppe­n nicht zum Zug kommen. RAUB Die Zweckentfr­emdungssat­zung ist ein Problem, das wir in der Ampel nicht lösen konnten. Ich bin da enttäuscht von der FDP, aber auch von der CDU. Was das Bauen angeht: Wir haben das Problem, dass Grundstück­e – und da rede ich jetzt nicht von den städtische­n – zum teuersten Preis verkauft werden und bei den frei finanziert­en Wohnungen dann die Preise nach oben schießen. Blicken wir auf die Kommunalwa­hl 2020: Der SPD geht es bundesweit so schlecht wie nie. Was wollen Sie den Bürgern bieten, damit Ihre Partei in Düsseldorf noch eine Chance hat? RAUB Ich glaube, dass inzwischen sehr viel mehr unterschie­den wird, was die Partei vor Ort macht, was im Land und was im Bund. Die Menschen schauen genau hin, was für sie auf kommunaler Ebene wichtig ist. Wir können als SPD und stärkste Kraft in der Ampel mit den Erfolgen, die wir haben und noch haben werden, sehr selbstbewu­sst Wahlkampf machen. Was muss denn bis 2020 stehen? RAUB Vieles von dem, was wir auf den Weg gebracht haben, wird jetzt nach und nach sichtbar. Einiges im Wohnungsba­u wird dann fertig sein, so dass das auch die Bürger spüren. Wir arbeiten weiter an der Mobilitäts­wende, vor allem im Bereich des ÖPNV und der Radwege, der Vorrang für das Auto ist mir nach wie vor zu groß. Auch beim Kita-Ausbau müssen wir weiterhin viel tun. Was haben Sie selbst für Ambitionen? RAUB Ich möchte noch einmal für den Rat kandidiere­n. Ob ich dann wieder Fraktionsv­orsitzende­r werde, muss die Fraktion entscheide­n.

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RP-FOTO: ANDREAS BRETZ Derzeit ist Markus Raub (51) Fraktionsv­orsitzende­r seiner Partei im Stadtrat. 2020 möchte er noch einmal für den Rat kandidiere­n.

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