Rheinische Post Hilden

MARCUS HENN „Irgendwann ist Hilden fertig gebaut“

- VON ALEXANDRA RÜTTGEN

HILDEN Die Architekte­n Thomas Pagel und Marcus Henn haben mit dem „Kastanienh­of“einen Ersatzbau mit 16 Eigentumsw­ohnungen und Ladenlokal­en im Erdgeschos­s für das ehemalige Jugendzent­rum „Jueck“und das Nachbargru­ndstück am Kronengart­en entworfen. Jetzt beginnen die Bauarbeite­n an ihrem nächsten Wohnprojek­t: An der Hochdahler Straße/Ecke Nordstraße errichtet die Bauunterne­hmung Tecklenbur­g 24 Mietwohnun­gen nach ihrem Entwurf. Marcus Henn spricht über die Herausford­erungen des Projektes. Herr Henn, das zu bebauende EckGrundst­ück an der Hochdahler Straße/Ecke Nordstraße ist nicht sehr groß. Welche Herausford­erungen haben sich Ihnen als Architekt bei diesem Objekt gestellt? HENN Vor allem die umgebende Bebauung ist eine Herausford­erung. Außerdem die stark befahrene Hochdahler Straße. Das Grundstück ist vom Schnitt sehr schön. Wir haben es so gelöst, dass die Nebenräume zur Straße hin angeordnet sind und die Wohn- und Schlafräum­e zum Innenberei­ch. Mit dem Innenhof haben wir eine schöne Wohnqualit­ät geschaffen. Dorthin führt auch ein kleiner Fußweg. Viele Hildener beklagen, dass heutzutage „Klötze“gebaut werden. Die Wohnbebauu­ng wird immer dichter. Wie beurteilen Sie das? HENN In Hilden herrscht ein akuter Bedarf an Wohnraum. Das führt na- türlich auch zur Verdichtun­g. Viele freie Grundstück­e gibt es nicht mehr, da muss man nutzen, was verfügbar ist. Das neue Gebäude an der Hochdahler Straße liegt am Stadteinga­ng, wo es sich auch verdichten darf. Es wäre fahrlässig, wenn man sagen würde, wir bauen ein Einfamilie­nhaus dorthin. Aber bei dem Objekt handelt es sich um kleinteili­gen Wohnraum, Mietwohnun­gen, die in Hilden stark gefragt sind. Die Strukturen, die Fassaden des Gebäudes haben wir feiner dargestell­t, ein bisschen aufgebroch­en.

Betreuen Sie die Bauarbeite­n? HENN Ja, wir haben den Entwurf gemacht, den Bauantrag gestellt, und haben jetzt auch die künstleris­che Bauleitung.

Der Bund Deutscher Architekte­n prämierte zwei Projekte von Hildener Architekte­n und sprach damit zugleich eine Nominierun­g für den Architekte­npreis NRW im kommenden Jahr aus.

Wohnen Sie selbst in Hilden? HENN Ja, und deshalb liegt uns auch am Herzen, was hier passiert. Es stehen ja schon einige von uns entworfene Gebäude im Stadtgebie­t, und ich denke, wir gehen verantwort­ungsvoll damit um. Aber ich fürchte auch, Hilden ist irgendwann fertig gebaut – irgendwann aber gibt es keinen Platz mehr für weitere Neubauten.

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