Rheinische Post Hilden

Turu verliert und feiert trotzdem den Klassenerh­alt

- VON MANFRED JOHANN

Die Spvg Schonnebec­k schlägt Turu mit 4:1, und die Spieler beider Mannschaft­en jubeln. Dieses nicht alltäglich­e Bild bekamen die 300 Zuschauer im Stadion am Schettersb­usch geboten. Bei den Essenern war der Grund zur Freude klar, hatten sie doch mit dem Erfolg ihren ersten Platz mit einem Punkt Vorsprung vor Verfolger Straelen behaupten können. Die Blicke der Düsseldorf­er Akteure gingen deshalb nicht betrübt in Richtung Kunstrasen­platz, weil sich die Kunde von der Niederlage des Konkurrent­en VfR Krefeld-Fischeln gegen Hilden herumgespr­ochen hatte. Dadurch stand nämlich endgültig fest, dass die Oberbilker auch in der nächsten Saison in der Oberliga spielen werden.

Turus Abstiegsso­rgen hätten aber bereits nach den ersten 45 Minuten der Partie in Schonnebec­k wesentlich kleiner sein können. Gegen den bis dahin enttäusche­nden Aufstiegsa­nwärter aus Essen hatten die Düsseldorf­er gleich drei Chancen gehabt, um zu Treffern zu kommen. Zuerst konnte Spvg-Schlussman­n Marcel Grote einen Kopfball von Adnan Hotic im Anschluss an eine Ecke von Saban Ferati gerade noch zur nächsten Ecke lenken. Diese gab Markus Wolf in den Strafraum, wo sowohl Fabio Fahrian als auch Sahin Ayas es nicht schafften, den Ball aus kurzer Entfernung im Essener Tor unterzubri­ngen.

Die spätere Niederlage von Turu bahnte sich zehn Minuten nach dem Seitenwech­sel an. Bis dahin hatte Gästetorhü­ter Mendes da Costa nicht einen einzigen Ball abwehren müssen. Eine Unaufmerks­amkeit in Turus Defensive nutzte dann Kevin Barra zu einem unhaltbare­n Flachschus­s aus 16 Metern. Fünf Minuten später nahm das Unheil für die Elf von Trainer Samir Sisic seinen weiteren Verlauf. Lukas Reitz und Dominik Enz liefen nebeneinan­der in den Strafraum, und der Essener fiel. Elfmeter hieß die umstritten­e Entscheidu­ng von Schiedsric­hter Robin Delfs. Georgios Ketsatis verwandelt­e ihn mit einem trockenen Flachschus­s in die linke Ecke. Vier Minuten später stand Ketsatis wieder am Elfmeterpu­nkt. Ketsatis wählte wieder die linke Ecke des Turu-Tores und traf dieses Mal halbhoch erneut. Der Spielverla­uf war vollends auf den Kopf gestellt, als Damian Bartsch sogar das 4:0 glückte (78.). Turus Ehrentreff­er kurz vor dem Abpfiff durch Christophe­r Krämer, der nach einem Pfostensch­uss von Ayas am schnellste­n reagierte und den Ball ins leere Tor schießen konnte, ließ das Ergebnis etwas erträglich­er aussehen.

Letztlich war es aber allen Akteuren egal. Schonnebec­k marschiert weiter Richtung Regionalli­ga, und Turu ist gerettet.

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