In der Ruhe liegt eben doch viel Kraft

Die Zahl der Zuschauer, die gestern die Oberliga-Partie des VfB 03 auf der Anlage an der Hoffeldstraße verfolgten, hielt sich in Grenzen. Rund 100 Fans wollten das Abstiegsduell gegen den VfR Krefeld-Fischeln sehen – angesichts des Dauerregens kein Wunder, zumal die Sport-Konkurrenz via Fernsehen doch groß war: Das Titelfinale der Zweiten Bundesliga im Trockene auf dem Sofa zu sehen, macht wohl doch mehr Spaß.

Die Fußballer auf dem Feld focht die magere Kulisse allerdings nicht an. Beide Mannschaften wussten um die Bedeutung der Begegnung, gingen daher von Beginn an engagiert zur Sache. Zwei Tore innerhalb von drei Minuten – das ist schon aller Ehren wert. In diesem Takt ging es zwar nicht weiter, doch die Zuschauer bekamen ein abwechslungsreiches Spiel geboten, auch wenn nicht alle Aktionen in die Rubrik sehenswert fielen. Diese Erkenntnis ist im Abstiegskampf aber nicht neu. Letztlich entschied nicht die bessere Tagesform, sondern die bessere Personaldecke.

„Man hat gesehen, wozu die Mannschaft fähig ist, wenn fast alle Leistungsträger wieder dabei sind“, stellte Michael Kulm fest. Der Teammanager des VfB 03 erklärte: „Es ist schön, dass wir die Ruhe bewahrt und den Klassenerhalt gepackt haben. Darauf sind wir stolz.“Vor den beiden letzten Spieltagen hat die Mannschaft von Marcel Bastians durch den Sieg über Fischeln nun zehn Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone und kann deshalb das Saisonfinale gelassen angehen. Der Lohn folgte gestern auf dem Fuß. „Bis Freitag habt ihr trainingsfrei“, verkündete Kulm nach dem Abpfiff. Für die zuletzt arg strapazierten Kicker des VfB 03 eine herrliche Aussicht. „Kompliment an die Jungs – zuletzt haben sie Woche für Woche eine richtig gute Performance abgeliefert“, war auch Coach Bastians voll des Lobes.

Mit dem Sieg gestern machten die Hildener zudem die 40 Punkte voll. Und das allen Störfeuern aus dem Vorstandskreis zum Trotz. Das spricht für den Charakter der Truppe, aber auch für die gute Arbeit des Gespanns Bastians/Kulm. Beides war für den VfB 03 Hilden in dieser Saison Gold wert. Birgit Sicker