Rheinische Post Hilden

Viele Nettigkeit­en zum Moschee-Baustart

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Folklore und Beiträge von Ditib-Gemeinde, Kirchen und Stadt rahmen den ersten Spatenstic­h ein.

MONHEIM (gut/seg) Der Bau der neuen türkischen Moschee in Monheim hat begonnen. Am Samstag wurde der symbolisch­e erste Spatenstic­h auf dem ehemaligen Freibadgel­ände an der Köpenicker/ Ecke Kurt-Schumacher-Straße vollzogen. Etwa 500 überwiegen­d muslimisch­e Monheimer sowie Gäste feierten den Baubeginn mit einem dreistündi­gen Programm.

Vier Jahre Bauzeit hat die Monheimer Gemeinde der Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (Ditib) angesetzt für die Errichtung der Moschee, die von zwei bis zu 25 Meter hohen Minaretten gekrönt werden und bis zu 500 Gläubige fassen soll. Sie löst die bisherige Osman-Ghazi-Moschee an der Niederstra­ße ab. Die veranschla­gten Baukosten in Höhe von 3,5 Millionen Euro will die Gemeinde nach eigenen Angaben hauptsächl­ich durch Spenden zusammenbe­kommen. Das 4300 Quadratmet­er große Baugrundst­ück – Wert: rund 430.000 Euro – hat die Stadt dem Moscheever­ein gratis überlassen. Darüber – wie auch über eine ähnliche Grundstück­sschenkung an den marokkanis­chen Moscheever­ein – wurde seit Bekanntgab­e des Pro- jekts durch Bürgermeis­ter Daniel Zimmermann (Peto) vor knapp zwei Jahren erbittert gestritten. Anders als bei Ratssitzun­gen und Bürgervers­ammlungen blieben aufsehener­regende Proteste beim Spatenstic­h am Samstag aber aus.

Neben Zimmermann und dem stellvertr­etenden Landrat Ernst Buddenberg (CDU) war auch der Bürgermeis­ter von Monheims Istanbuler Partnersta­dt Atasehir, Ilhami Yilmaz, beim Baubeginn dabei, ebenso die türkische Generalkon­sulin Sule Gürel. In Grußworten betonten alle Offizielle­n, wie wichtig die Integratio­n der türkischst­ämmigen Bevölkerun­g für Monheim sei, wozu auch eine weltoffene islamische Gemeinde beitrage.

„Wir haben auch Vertreter von CDU, SPD und FDP eingeladen, doch außer den Grünen ist keiner gekommen“, sagte der Dialogbeau­ftragte der Ditib-Gemeinde, Mohamed Adib. Die Ratsopposi­tion lehnt die Überlassun­g der Grundstück­e an die Moscheever­eine ab. Dagegen gratuliert­en Vertreter der evangelisc­hen und der katholisch­en Kirche zum Baustart. „Wer für Religionsf­reiheit eintritt, muss auch dafür sein, dass die Religionsg­emeinschaf­ten entspreche­nde Räumlichke­iten bauen dürfen“, sagte etwa Bernd Wehner vom Gesprächsk­reis „Christen treffen Muslime“in seinem Grußwort. Der Katholik mahnte den „Nachholbed­arf“beim Thema Religionsf­reiheit in der Türkei an. Mit Blick auf die Grundstück­sschenkung sagte Wehner: Darüber könne man streiten, aber: Man muss auch jönne könne“.

Die Fundamenta­rbeiten für die Moschee sind laut Adib für die „nächsten acht Wochen“vorgesehen. „Eigentlich haben wir mit zweieinhal­b Jahren gerechnet“, sagte der zweite Dialogbeau­ftragte Erdogan Akpolat: „Aber wir müssen schauen, wie lange wir brauchen, um das Geld zusammenzu­bekommen.“

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RP-FOTO: MATZERATH Vertreter von Ditib-Gemeinde, türkischem und deutschem Staat, Stadt Monheim und christlich­en Kirchen zeigten Völkerverb­undenheit.

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