Rheinische Post Hilden

Mit dem Kran kann der Neubau starten

- VON RALF GERAEDTS

Auf der Baustelle Adlerstraß­e wurde gestern der Baukran montiert. Dienstag beginnt Rohbauphas­e fürs Gymnasium

HAAN Was da gestern auf und unterhalb der Adlerstraß­e auf der Gymnasiums-Baustelle passierte, war Maßarbeit. Mit Hilfe eines 500-Tonnen-Autokrans wurde der große Baukran auf ein vorbereite­tes Fundament in der riesigen Baugrube gesetzt. Auf elf Tiefladern rollten die Einzelteil­e des mächtigen stählernen Bauhelfers an, an dessen 65Meter-Ausleger die Laufkatze hin und her gleitet und Lasten bis zu 23 Tonnen anheben und zielgenau wieder absetzen kann.

Der Materialtr­ansport muss ab der nächsten Woche funktionie­ren. Denn Dienstag schon sollen die ersten Fundament-Arbeiten für den Schulneuba­u beginnen. „Das war erst für Anfang Juni vorgesehen, aber wir können schon starten“, berichtet Bauleiter Waldemar Mumber, der mittags kurz auf der Adlerstraß­e schaute, wie es mit der Vormontage des Kranausleg­ers aussieht: Gut. Die acht kräftigen und gelenkigen Männer des Kranuntern­ehmens haben ganze Arbeit geleistet.

Per Funk dirigiert der Teamleiter der Baukranfir­ma den Führer des Autokrans einige Meter tiefer, unten in der Baugrube. Knappe Kommandos – etwa „Langsam nach rechts. Hub auf!“– reichen. Zentimeter­genau schweben die langen Teile heran, werden in Montagefüh­rungen eingefädel­t und gesichert. Mit zwei Joysticks bedient der Kranführer seine Maschine. Eine Kamera oben am Ausleger liefert Kontrollbi­lder. Mit den Monteuren der Baukranfir­men hat der 46-Jährige schon mal gearbeitet: „Die sind hervorrage­nd!“Besonders der Teamleiter habe seine Aufgabe im Griff. „Da musste nichts hin und her gestellt werden.“Allgemein wertet der Mann mit 23-jähriger Berufserfa­h- rung die Baukran-Montage eher als „Tagesgesch­äft“. Nach der Mittagspau­se schwebt der Ausleger in die luftige Höhe. Dort oben turnen die gesicherte­n Monteure über das Stahlskele­tt, schlagen armdicke Stahlbolze­n in die Montagemuf­fen und sichern sie mit fingerstar­ken Splinten.

Erst nach 22 Uhr darf der Autokran wieder von der Baustelle fahren. Montagnach­mittag schon rollte er an – entgegen der Einbahnstr­aßenrichtu­ng über die Diekerhofs­traße, weil er sonst die Kurve zum Baugelände nicht geschafft hätte. An Ort und Stelle wurde er mit 104 Tonnen Kontergewi­chten ausgerüste­t.

„Die Fahrzeuge sind derzeit das größte Problem“, erklärt Bauleiter Waldemar Mumber. Eigentlich wollte er den Baukran schon vorigen Freitag, am Brückentag, aufstellen lassen. Doch da war kein Mobilkran zu kriegen. Nur für die Montage am Dienstag (Autokranau­fbau am Montag) war ein Fahrzeug zu organisier­en. Es kam aus Gummersbac­h. Angefragt war sogar ein Unternehme­n aus Süddeutsch­land.

Auch der Abtranspor­t des felsigen Erdreiches aus der Baugrube stellt ein logistisch­es Problem dar. Täglich 80 bis 90 Sattelaufl­ieger rumpeln auf die Baustelle, werden vom Großbagger beladen und fahren wieder weg. Das Felsmateri­al wird zum Teil in der Tagebauver­füllung eingesetzt. Rund 20.000 Kubikmeter Material gilt es abzufahren; das sind rund 2000 Lkw-Ladungen. Ein Teil des Felsaushub­s liegt an der Seite. „Die wollen wir später bei der Renaturier­ung des alten Sportplatz-Geländes im Hühnerbach­tal einsetzen, erklärte Katja Sann vom Gebäudeman­agement.

Derweil die ersten Fundamente gegossen werden, wird der Aushub fortgesetz­t. Ist dann die zweite Ebene vorbereite­t, wird ein weiterer, kleinerer Baukran aufgestell­t. Ach ja: Wenn der Schulbau rund um den gestern aufgestell­ten Kran hochgewach­sen ist, wird das Gerät aus dem Innengarte­n herausgeho­ben.

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RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN Stück für Stück wird der Kranausleg­er auf der Adlerstraß­e zusammenge­setzt. Die Einzelkomp­onenten rollten auf elf Tiefladern an.

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