Schneise der Verwüstung
Ein Wirbelsturm zieht über den Kreis Viersen. Die Feuerwehr war im Dauereinsatz.
VIERSEN (RP) Ein Unwetter hat am frühen Mittwochabend über dem Kreis Viersen gewütet und mindestens zwei Menschen verletzt. Die Feuerwehr war im Großeinsatz, Straßen und Bahnstrecken mussten gesperrt werden. Der Kreis sprach von einer Schneise der Verwüstung: „In Viersen-Boisheim sind Häuser so stark beschädigt, dass sie vorübergehend unbewohnbar sind.“Nach Angaben der Stadt haben in dem Ortsteil mit 2000 Einwohnern 40 bis 50 Häuser Schäden.
Offenbar war es stellenweise so windig, dass Bäume umstürzten. „Zahlreiche Straßen im Raum Boisheim und Nettetal waren gesperrt, die Feuerwehr musste Bäume zersägen und von den Straßen schaffen“, sagte ein Sprecher der Polizei. Häuser seien schwer beschädigt oder abgedeckt worden. Nach Behördenangaben wurde in Nettetal- Schaag ein 23-jähriger Autofahrer schwer verletzt,als er nach dem Verlassen des Wagens von herabstürzenden Ästen getroffen wurde. In Nettetal erlitt ein Feuerwehrmann einen Stromschlag.
Auf der Bahnlinie vom rheinischen Mönchengladbach ins niederländische Venlo musste laut Polizei der Verkehr ruhen. Auch mehrere Straßen blieben zunächst gesperrt, weil umgeknickte Bäume den Weg blockierten. Auch die Autobahn 61 nahe der niederländischen Grenze war teilweise von Sperrungen betroffen.
Das Unwetter hat sich nach ersten Polizeiangaben innerhalb von etwa 10 bis 15 Minuten abgespielt. Bernhard Hussing vom Deutschen Wetterdienst bestätigte den Tornado. „In einem Video ist zu sehen, wie der Rüssel den Boden erreicht, so dass viel Staub aufgewirbelt wird.“