Rheinische Post Hilden

Spitzenspo­rtler attackiere­n DOSB

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Die Athletenve­rtretung kritisiert die Streichung der zugesagten 225.000 Euro.

FRANKFURT/MAIN (dpa) Deutschlan­ds Spitzenspo­rtler kämpfen für eine unabhängig­e und profession­ellere Athletenve­rtretung. „Das Machtgefäl­le zu Lasten der Athleten ist nicht mehr hinzunehme­n“, sagte Robert Harting, Diskus-Olympiasie­ger von 2012, im Rahmen einer Umfrage der FAZ. Damit reagierte er auf die Streichung der vor dem Regierungs­wechsel vom Bund zugesagten Förderung in Höhe von 225.000 Euro für den Verein „Athleten Deutschlan­d“aus dem Haushalt für 2018.

„Zu einer Spitzenspo­rtreform gehört neben mehr Geld – zu Recht, wie ich empfinde – auch die Reform des DOSB. Die Frage über seine Existenzbe­rechtigung sollte ebenso gestellt werden“, sagte Harting. Der DOSB sei nach wie vor daran interessie­rt, diese Existenzbe­rechtigung zu sichern, indem er alle Parteien von sich abhängig denkt und diese auch so behandele. „Dazu gehört auch die Athletenve­rtretung. Es muss Schluss sein mit dem Gedanken, dass Vetternwir­tschaft ein gutes Instrument für den sportliche­n Erfolg dieses Landes bedeutet.“

Auch Fabian Hambüchen, TurnOlympi­asieger 2016, und Ski-Rennfahrer Felix Neureuther machten sich für mehr Mitbestimm­ung der Athleten stark. „Athleten sind Nutz- objekte in diesem System“, sagte Neureuther. „Ich habe den Eindruck, dass der DOSB und sein Präsident fürchten, die Macht zu verlieren, über Sportler zu bestimmen.“Wenn ein DOSB-Präsident wolle, dass Athleten unterstütz­t werden, dann solle er etwas dafür tun und dies nicht verhindern. In einem Brief der DOSB-Vorstandsv­orsitzende­n Veronika Rücker an die Präsidente­n und Generalsek­retäre der Spitzenver­bände wird versichert, dass für DOSB-Präsident Hörmann die Athleten im Fokus stünden. Der DOSB möchte allerdings, dass die Athletenko­mmission weiter unter seinem Dach bleibt.

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