Erster Kreuzzug: Eroberung von Caesarea
Die Bewohner von Caesarea hatten auf die Stärke ihrer Mauern gehofft. 15 Tage lang waren die Bürger der Hafenstadt in Palästina von einem Kreuzfahrerheer belagert worden. Balduin von Boulogne, Graf des französischen Verdun und seit 1100 König des Kreuzfahrerstaates Jerusalem, hatte den Bewohnern noch am Vorabend ein Angebot zur Übergabe der Stadt gemacht, sie lehnten ab. Am 17. Mai 1101 eroberten die Kreuzfahrer Caesarea – und die Bewohner mussten sich nun auf die volle Härte der Krieger gefasst machten. Es folgte ein Massaker, beinahe die gesamte Bevölkerung wurde getötet. Die Siedlung von Caesarea war schon zur Zeit von Kaiser Augustus von den Römern gegründet worden und innerhalb kürzester Zeit zu einer der wichtigsten Städte des Orients aufgestiegen. Zahlreiche antike Stätten zeugen noch heute von der römischen Zeit. Nach Eroberungen durch die persischen Sassaniden und Araber hatte die Bedeutung der Stadt abgenommen. Nach der Einnahme durch die Kreuzfahrer wuchs sie erneut: Die Kreuzfahrer befestigten die Mauern neu, machten die Stadt zum Sitz ihrer Herrschaft und nutzten wieder den Hafen, der zwischenzeitlich versandet war. 1265 wurde Caesarea von muslimischen Truppen rückerobert, die die Siedlung später aufgaben. Über Jahrhunderte geriet Caesarea in Vergessenheit, erst die Archäologen entdeckten es ab dem 19. Jahrhundert wieder.