Rheinische Post Hilden

3200 Euro für Projekt gegen Gewalt in Kindergärt­en

- VON PETER CLEMENT

Lions Club spendet hat sich im Bereich Vorsorge bereits seit elf Jahren mit mehr als 26.000 Euro engagiert.

HILDEN Ralf G. Kraemer bemühte eine alte Familienwe­isheit: „Der Onkel, der Geschenke bringt, ist immer beliebter als die Tante, die Klavier spielt“, scherzte der Sprecher des Lions Club Hilden. In der Tat durften sich die meisten in der Runde, die gestern morgen bei Kaffee, Wasser, Äpfeln und Weintraube­n in der Kita „Die Arche“zusammensa­ßen, reich beschenkt vorkommen.

26.400 Euro hat der karitative Verein seit 2007 nun schon für das Ge- waltpräven­tionsprogr­amm „Faustlos“an Hildener Schulen gespendet.

Ein ähnliches Programm zieht nun bald in viele Kindergärt­en ein. Dessen Stars sind die beiden Fingerpupp­en „Fine“und „Finn“. Sie sollen dafür sorgen, dass Kinder schon früh lernen, ihre Aggression­en zu zügeln und stattdesse­n achtsam und empathisch mit ihren Mitmensche­n umzugehen. Das ist Teil des neuen, innovative­n Frühförder­programms „Fäustling“. Knapp 3200 Euro unter anderem aus dem Adventskal­enderverka­uf schießt der Lions Club hier zu. „Wir sind enorm froh, dass wir etwas gefunden haben, das nachhaltig wirkt und in unserer Gesellscha­ft immer wichtiger wird“, sagt Lions-Mitglied Reinhard Gatzke, der zusammen mit Susanne Hentschel vom Jugendamt vor elf Jahren die Förderung des ersten Prävention­sprojekts gestartet hatte.

84 Lehr- und Erziehungs­kräfte aus Hilden haben seitdem an der Fortbildun­g „Faustlos“teilgenomm­en. Dabei geht es um den Umgang mit Gewalt und aggressive­m Verhalten von Kindergart­en- und Grund- schulkinde­rn im Arbeitsall­tag. Ab Herbst 2018 bietet die städtische „Prävention­sstelle gegen Gewalt und Sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlich­en“zusätzlich das Frühförder­programm „Fäustling“an, eben jene neue Version speziell für Kleinkinde­r in der Kita.

Wie wichtig das ist, betonte gestern unter anderem Stephanie Jäschke (Kita Rappelkist­e) stellvertr­etend für die anderen beteiligte­n Einrichtun­gen: „Viele Eltern sind mit der Organisati­on ihres Alltags auch durch immer mehr Arbeits- stress derart überforder­t, dass sie mit Gewaltausb­rüchen ihrer Kinder nicht mehr richtig umgehen können.“Mit dem Bringen des Nachwuchse­s in die Kita verbinde sich dann auch der Wunsch, das Personal möge jetzt bitte den Erziehungs­part übernehmen.

„Wir wollen alle stärken, Erzieher, Kinder, aber eben auch die Eltern“, kündigte Hentschel an: Es gehe um Achtsamkei­t, emotionale und soziale Kompetenz. Dass die Lions dabei so treu zur Seite stünden, „hilft uns sehr“.

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