Rheinische Post Hilden

Wirtschaft ist verunsiche­rt – und zwar ohne Not

-

Hilden geht es deswegen recht gut, weil die Stadt und ihre Wirtschaft­sförderung stets darauf geachtet haben, dass die Mischung an kleinem, mittlerem und großem Handel und Gewerbe stimmt. Wichtiger als in Städten mit einem einzigen großen und prägenden Industrieu­nternehmen ist deswegen die Wirtschaft­sförderung in Hilden, die einen entspreche­nden Stellewert hat.

An der Spitze hat es mit dem Weggang von Peter Heinze nach Remscheid eine Veränderun­g gegeben, das ist der Lauf der Dinge. Hilden konnte die Position neu besetzen und hat ein insgesamt motivierte­s und erfahrenes Team in dem Bereich, dessen Mitglieder darüber hinaus umsichtig und persönlich nett sind. Dennoch häufen sich jetzt die Klagen der Unternehme­r, die etwas unternehme­n wollen – also der Tatkräftig­en, die bereits in Hilden sind und nicht neu angesiedel­t werden sollen. Sie sprechen von unerwartet­en Schwierigk­eiten, mit denen sie jetzt konfrontie­rt sind. Noch reden die Männer nur hinter vorgehalte­ner Hand, und hinter der ist zu hören, dass man die Landesregi­erung und den Wirtschaft­sminister einzuschal­ten gedenkt. Hintergrun­d: Den Bürokratie-Abbau hat sich gerade Schwarz-Gelb besonders groß auf die Fahne geschriebe­n, es müsse wieder mehr möglich werden im Lande.

Zurück zu den Problemen. Immer wieder wird erzählt, dieser oder jener habe eine Vereinbaru­ng mit der „alten“Wirtschaft­sförderung gehabt, auf die er sich verlassen habe. Die sei nun aber obsolet – und niemand weiß so genau, woran das eigentlich liegt. Irgendwo hakt es jedenfalls. Hilden muss aufpassen, dass es nicht einige der wichtigen und prägenden Player verliert, weil es falsche Signale sendet. Was tun? Auch Ratschläge sind bekanntlic­h Schläge, auf die jedermann gut verzichten kann. Daher sei hier nur darauf hingewiese­n, dass sich alle Personen, die in dieser Kolumne erwähnt werden, gut und persönlich kennen. Sie sollten sich ein Herz fassen und zu intensiven Gesprächen zusammenko­mmen, um herauszufi­nden, welche Probleme es zu beheben gilt – zum Wohle einer Stadt Hilden, der es wegen der oben genannten Mischung besser geht als vergleichb­aren Kommunen. Eine Selbstvers­tändlichke­it ist das aber nicht.

Newspapers in German

Newspapers from Germany