Suche Frieden
FRIEDEN – ein großes Wort. Seit Jahrtausenden und in vielen Kulturen ist die denkbar kürzeste Formel für einen Willkommensgruß der Friedensgruß: Pax – Schalom – Salam. Doch was genau bedeutet Frieden? Sicher mehr als die Abwesenheit von Krieg. Wir alle wollen in Frieden leben. Doch oft klappt das schon in unsrem engeren Umkreis nicht. Es kostet Mühe und Selbstüberwindung, den Menschen in unserer Umgebung friedfertig, wertschätzend und geduldig zu begegnen – gerade wenn es stressig zugeht oder ich selbst momentan nicht mal mit mir selbst im Frieden bin. Ganz zu schweigen von der großen weiten Welt. Wir brauchen nur die Nachrichten zu sehen und zu hören und erfahren von allen möglichen un-friedlichen Auseinandersetzungen in der ganzen Welt. Oft breitet sich Hoffnungslosigkeit aus anhand der ausweglos erscheinenden Lage. Sicher ist, dass wir nur gemeinsam Frieden erreichen können. Alle gemeinsam. Frieden ist nicht nur ein Anliegen für uns Christen. Er ist für alle Menschen lebens-notwendig. Umso wichtiger ist es, wenn auch die verschiedenen Religionen sich zusammentun im Wirken für den Frieden. Dazu gibt es durchaus hoffnungsvolle Ansätze. Persönlich durfte ich sie erleben beim 101. Katholikentag in Münster, der unter dem Leitwort stand „Suche Frieden“(Psalm 34). Suche Friede – das kann ich als Imperativ, als Aufforderung an mich verstehen, mich ganz aktiv für mehr Frieden einzusetzen, da wo ich lebe, ganz konkret in meiner unmittelbaren Umgebung. Ich kann es aber auch lesen mit einem „Ich“davor. Dann wird mit bewusst, dass Friede auch ein Geschenk ist, dass ich nicht alleine „machen“kann. Dass es keine Patentrezepte gibt, aber reflektierte Erfahrungen und Enttäuschungen, zerstörte und immer wieder neu aufkeimende Hoffnungen, laute und stumme Gebete, große und kleine Feste, die Gottes Frieden ahnen lassen. Nehmen wir diese wahr. Stärken wir diese Ahnung und Hoffnung in uns selbst und tragen sie weiter. Fangen wir in unserer Familie und Nachbarschaft damit an.