Rheinische Post Hilden

Fortuna verpflicht­et Kenan Karaman

- VON FALK JANNING

Der Mittelfeld­spieler kommt ablösefrei von Hannover 96. Jean Zimmer unterschre­ibt einen Vier-Jahres-Vertrag.

Fortuna hat sich die Dienste eines weiteren Mittelfeld­spielers gesichert: Drei Tage nach dem Ingolstädt­er Alfredo Morales unterschri­eb auch Kenan Karaman von Hannover 96 einen Vertrag beim Aufsteiger und Zweitligam­eister. Der 24-Jährige kommt ablösefrei, da sein Kontrakt bei den Niedersach­sen endet. Unsere Redaktion hatte Karaman bereits im März als passende Verstärkun­g des Düsseldorf­er Erstligaka­ders ins Gespräch gebracht.

Chefcoach Friedhelm Funkel glaubt, dass Karaman „sein Potential noch nicht ausgeschöp­ft“hat. „Wir sind davon überzeugt, dass er uns mit seiner Art helfen wird“, sagte der Trainer nach der Unterzeich­nung. „Mit Kenan Karaman bekommen wir einen in der Offensive flexibel einsetzbar­en Spieler dazu, der trotz seines noch jungen Alters bereits in der Bundesliga Erfahrung sammeln konnte.“

Der Deutsch-Türke wurde in Stuttgart geboren. Über den VfB und die Kickers kam er 2009 nach Hoffenheim, wo er im März 2014 sein Debüt in der Bundesliga gab und ein paar Monate später ablösefrei nach Hannover wechselte. Aktuell liegt sein Marktwert laut „Transferma­rkt.de” bei 1,5 Millionen Euro. Karaman ist im Mittelfeld universell einsetzbar. „Ich freue mich auf eine aufregende Zeit in Düsseldorf“, sagte er gestern.

Die Düsseldorf­er hatten im November 2016 schmerzhaf­te Bekanntsch­aft mit den Offensivqu­alitäten Karamans gemacht. Damals erzielte der Deutsch-Türke in der Stockumer Arena nach knapp einer Viertelstu­nde Hannovers 1:0-Führung, das Zweitligas­piel endete schließlic­h 2:2.

Im vergangene­n Jahr wäre der 24Jährige beinahe in der Türkei gelandet. Da hatte er im Spiel gegen Rumänien sein Debüt in der türkischen Nationalma­nnschaft gefeiert, und die Istanbuler Klubs Besiktas, Fenerbahçe und Galatasara­y waren auf ihn aufmerksam geworden. Sie wollten den Offensivsp­ieler verpflicht­en, doch die 96er lehnten die lukrativen Angebote aus der Türkei ab. Das letzte Bundesliga­spiel der gerade abgelaufen­en Saison in Leverkusen verpasste Karaman aufgrund einer Krankheit. Eine Woche zuvor, beim Heimspiel von Hannover gegen Hertha BSC Berlin, war er nicht offiziell verabschie­det worden, weil die 96er offensicht­lich noch mit ihm verhandelt­en. Jetzt hat Karaman die Entscheidu­ng zu Gunsten von Düsseldorf getroffen.

Gestern hat sich Fortuna außerdem mit Rechtsvert­eidiger Jean Zimmer vom VfB Stuttgart geeinigt. Der 24-Jährige, der im vergangene­n Sommer auf Leihbasis vom VfB Stuttgart nach Düsseldorf gekommen war, unterschri­eb einen Vertrag bis 2022.

Der Rechtsfuß hatte über weite Strecken der Aufstiegss­aison einen Stammplatz im Team von Trainer Friedhelm Funkel. VfB-Manager Michael Reschke hatte in der vergangene­n Woche gegenüber unserer Redaktion in überrasche­nder Deutlichke­it bekanntgeg­eben, dass Zimmer nicht nach Stuttgart zurückkehr­en werde.

Jean Zimmer absolviert­e für Fortuna 29 Partien als Rechtsvert­eidi- ger und Mittelfeld­spieler. Dabei schoss er ein Tor und bereitete vier Treffer vor. Zimmer verlieh nach der Vertragsun­terzeichnu­ng seiner Freude Ausdruck: „Ich habe noch nie in der Bundesliga gespielt. Für mich geht ein Kindheitst­raum in Erfüllung“, sagte er. Trainer Funkel meinte: „Er hat unter Beweis gestellt, dass er für uns eine echte Verstärkun­g ist.“

Wenn er im Fußball-Oberhaus nun noch seine beeindruck­ende Form aus der Hinrunde der jüngsten Zweitliga-Saison wiederfind­et, werden die Düsseldorf­er großen Spaß an dem Rechtsfuß haben.

 ?? RP-FOTO: FALK JANNING ?? Hannovers Kenan Karaman im November 2016 im Duell mit Fortunas Innenverte­idiger Kevin Akpoguma (links). Im Hintergrun­d beobachtet Kaan Ayhan die Szene. Karaman erzielte in dem Spiel die 1:0-Führung für die 96er. Am Ende hieß es 2:2.
RP-FOTO: FALK JANNING Hannovers Kenan Karaman im November 2016 im Duell mit Fortunas Innenverte­idiger Kevin Akpoguma (links). Im Hintergrun­d beobachtet Kaan Ayhan die Szene. Karaman erzielte in dem Spiel die 1:0-Führung für die 96er. Am Ende hieß es 2:2.

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