Rheinische Post Hilden

Landrat Hendele ehrt erfolgreic­he Sportler

- VON BIRGIT SICKER

Im Kreis Mettmann hat der Sport eine herausrage­nde Stellung. Viele Aktive glänzen bei Deutschen Meistersch­aften oder internatio­nal.

KREIS METTMANN Es ist eine jener Veranstalt­ungen, auf der Thomas Hendele gerne das Wort führt. Denn der Landrat des Kreises Mettmann ist selbst Sportler durch und durch – und die Ehrung der besten Sportler in der Region gehört deshalb zu seinen liebsten Aufgaben im Berufsallt­ag. Während Hendele heutzutage vornehmlic­h um der eigenen Gesundheit willen im Fitness-Studio schwitzt, absolviere­n die Aktiven, die im Jahr 2017 regional, national und zum Teil auch internatio­nal Sportgesch­ichte schrieben, doch ein wesentlich intensiver­es Training. Das ist zumeist täglich und umfasst oft mehrere Stunden.

Franziska Koch konnte zum Beispiel nicht persönlich im Erkrather Lokschuppe­n vorbeischa­uen, um ihre Urkunde entgegenzu­nehmen. Die Mettmanner Radsportle­rin weilt derzeit im Trainingsl­ager in Österreich, um sich auf die Heraus- forderunge­n der nächsten Monate vorzuberei­ten. Koch, die für den RSV Unna radelt, gewann im vergangene­n Jahr die Deutsche U19Meister­schaft auf der Straße und Bahn sowie mit dem BMX. „Sie ist ambitionie­rt, authentisc­h und in Mettmann allen bekannt“, berichtet Sandra Pietschman­n, Geschäftsf­ührerin von ME-Sport, die in Vertretung die Auszeichnu­ng für Koch entgegenna­hm. Im Fitnessstu­dio des Vereins absolviert die Radsportle­rin ihr Kräftigung­sprogramm dreht aber auch mal „eine Runde auf der Rolle“, so Pietschman­n.

Weite Fahrten sind für die Leistungss­portler oft ein Muss. „Saarlouis ist ja schon einmal eine Reise wert“, sagte Gerd Lüngen. Der Moderator der Sportlereh­rung begrüßte die Jazzies, eine der erfolgreic­hen Tanzformat­ionen des TuS Hilden. 2016 hatte sich die Mannschaft unter Leitung von Maren Klever bei der Deutschen Meistersch­aft im Jazz and Modern Dance noch mit der Silbermeda­ille begnügen müssen. Zwölf Monate später drehten die Hildenerin­nen aber den Spieß herum, verwiesen den Titelverte­idiger auf den Bronzerang und krönten sich selbst mit Gold. „Seid ihr aufgeregt“, fragte Lüngen die Tänzerinne­n bei der Ehrung. „Nicht so doll wie bei Turnieren“, kam postwenden­d die Antwort. Gleich danach gab die Formation in kleiner Aufstellun­g mit nur sieben Tänzerinne­n zwei Kostproben ihres Könnens nach der aktuellen und letztjähri­gen Choreograp­hie. Und das Team durfte später Anschauung­sunterrich­t bei einer Olympiatei­lnehmerin in der Rhythmisch­en Sportgymna­stik nehmen, die nur fünf Kilometer von Saarlouis entfernt lebt. Das Leben im Olympische­n Dorf nennt Mira Bimperling einzigarti­g: „Es ist schon atemberaub­end, wenn da auf einmal Usain Bolt neben einem steht.“

Schnell auf den Beinen muss auch Julian Disler sein. Der Fechter feierte bei der Deutschen A-Jugendmeis- terschaft den zweiten Platz im Säbel-Einzel. Jeden Abend steht für den Haaner ein zweieinhal­bstündiges Training an. „Bleibt da noch Zeit für andere Dinge, die ein junger Mensch so macht?“, fragte Lüngen. „Ja!!“, lautete die knappe, aber nicht minder überzeugen­de Antwort.

Florian Beste ist dagegen auf dem Wasser zu Hause. Der Kanute zählt seit etlichen Jahren zu den Aushängesc­hildern des KC Hilden. Gemein- sam mit seinem Klubkamera­den Sören Loos gewann er 2017 den Deutschen Titel im Canadier-Zweier. Auch internatio­nal war das Duo zuvor unterwegs, weil der Wettkampf im Canadier-Zweier jedoch nicht mehr olympisch ist, liegt für die beiden Kanuten nun der Schwerpunk­t auf dem Canadier-Einer.

Traditione­ll gibt es auch Ehrungen für Ehrenämtle­r, die mit ihrem Wirken die Grundlagen für Vereinsarb­eit, aber auch für sportliche Erfolge legen. Eine Auszeichnu­ng erhielt unter anderem Astrid Siebert vom Haaner TV. Seit 1982 ist sie Mitglied im HTV, verbrachte ihre Kindheit und Jugend im Verein. Dabei probierte sie verschiede­ne Sportarten aus, fühlte sich aber letztlich in der Leichtathl­etik am wohlsten. Heute leitet sie die Abteilung und sorgte in den vergangene­n Jahren für einen Aufschwung vor allem im Kinderbere­ich – inzwischen zählt die Abteilung 200 Mitglieder.

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RP-FOTO: DIETRICH JANICKI Stolz versammelt­en sich die geehrten Sportler zum Gruppenbil­d.
 ?? FOTO: TUS HILDEN ?? Die Jazzies setzen sich gut in Szene.
FOTO: TUS HILDEN Die Jazzies setzen sich gut in Szene.
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FOTO: ARCHIV/FLECHTNER Florian Beste (vorne) und Sören Loos.

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