Köstlich asiatisch im Restaurant Zen
Das Trend-Restaurant Zen hat neue Betreiber, die am Konzept „Architektur und Esskultur“gefeilt haben. Es gibt gute asiatische Speisen.
In Flingern gibt es viele Boutiquen mit Mode jenseits des Mainstreams, in den zahlreichen Galerien treffen sich Schlauberger der Kunstszene und in vielen Werkstätten, die sich in Flingern gern „Manufakturen“nennen, werden Schmuck, Accessoires oder sogar Möbel noch in Handarbeit hergestellt. Rund um die Ackerstraße ist auch eine lebendige und moderne Gastro-Szene entstanden. Es scheint Speisen aus fast aller Welt zu geben, Trends werden in Flingern bei den meist jüngeren und experimentierfreudigen Gästen gern ausprobiert. Das große Restaurant „Architektur und Esskultur“hat bei der Eröffnung vor zehn Jahren mit einer Symbiose aus einem Architekturbüro und Gastronomie für Aufsehen gesorgt. Vor allem in jüngster Zeit aber rutschte das Restaurant ein wenig in den Durchschnitt ab, das Konzept verlor etwas an Reiz.
Das ist nun vorbei. Zwei neue Inhaber führen jetzt das Restaurant (dessen schwarz-lila Einrichtung noch dieselbe ist) und sorgen für Abwechslung. Niki Schleutermann organisiert den Service, Michael Stephan macht die Bar. Auf der Speisekarte vom „Zen“(so der Name der Gastronomie im „Architektur und Esskultur“) stehen Gerichte moderner Fusionsküche – gesund, schnell serviert, köstlich und preisgünstig. Die Liste wird von Suppen angeführt. Es gibt Varianten mit Wan Tan Teigtaschen (4,50 Euro), eine aromatische vegetarische Suppe mit Ingwer (3,90 Euro) und eine Fischsuppe, die durch eine Mischung aus salzig, süß und sauer den typisch vietnamesischen Geschmack in der Schüssel vereint (5,50 Euro). Bei unserem Testessen fanden wir aber die knusprig gebackenen Kaiser-Rollen mit Soja-Honig-Dip (4,50 Euro) ganz fein, auch die kalten SummerRolls mit Shrimps und Reisnudeln sorgten für einen guten Menü-Start.
Obwohl Zen die Küche Vietnams bezeichnet, setzen die neuen Inhaber nun auf die Vielfalt aus fast ganz Asien. Vor allem bei den Hauptgerichten wird das deutlich. Wir testen ein „Gá Xáo Xá ót“(Huhn mit Chili, Ingwer, Zitronengras, Paprika, 8,90 Euro) und das vegetarische Tofu-Curry mit Kokosmilch und Reis (8,90 Euro). Beiden Gerichten gemein ist: der Zusatz „scharf“bedeutet hier auch „scharf“– das ist richtig gut. Das Hühnchenfleisch ist zart gebraten, das Gemüse knackig und der Tofu hat einen fruchtigen Eigengeschmack – sehr köstlich.
Neu auf der Karte sind auch Gerichte mit Garnelen, die – so sagt es Niki Schleutermann später – vom ehemaligen Inhaber als zu teuer und zu umständlich in der Zubereitung bezeichnet wurden. Nun aber sind sie durchaus schmackhaft und preisgünstig zu bestellen, zum Beispiel als Tóm Curry mit Garnelen, Ananas und Kokos (9,50 Euro).
Für Fleisch-Freunde gibt es Rindfleisch im Wok angebraten (9,90 Euro), Schwein mit Koriander (9,90 Euro) und eine Ente, wegen der eine Dame am Nachbartisch in eine wahre Lobhudelei ausbricht. „Echt jetzt“, sagt sie zu ihrer Freundin, das Fleisch sei ja so knusprig und die Orangen-Mandarin-Soße sei ja so gut wie damals im Urlaub in Vietnam. Wir glauben der lauten Genießerin gern – auch, weil die Speise in dem kleinen Feuertopf tatsächlich sehr köstlich aussieht.
Wir gönnen uns einen Salat mit Lotusstängeln (6,90 Euro) und auch zu einem Chuói Chiên Kem sagen wir nicht „nein“. Das köstliche Dessert bildet mit der Banane in „pasty crust“(also eingebacken in Frühlingsrollensteig) und Vanille-Eis den schönen Abschluss eines Essens, das uns wieder beweist, dass Flingern immer gut ist zum Einkaufen oder eben für ein gutes Essen.