Rheinische Post Hilden

Elektro-Auto tankt privaten Solarstrom

- VON MARTIN MÖNIKES UND CHRISTOPH SCHMIDT

Die Preise für Batteriesp­eicher sind gefallen, sagt die Verbrauche­rzentrale und bietet eine günstige Beratung an.

LANGENFELD/MONHEIM/HILDEN Elektroaut­os sind in Zeiten von Diesel-Skandal und denkbaren Fahrverbot­en eine mögliche Alternativ­e. Solaranlag­en auf Hausdächer­n beschäftig­en Umweltschü­tzer und Sparfüchse schon einige Zeit. Mit der Kampagne „Sonne im Tank“kombiniert die Verbrauche­rzentrale Langenfeld beide aktuellen Themen und bietet vergünstig­te Energieber­atungen zu Solarstrom an (Infobox). Eine Photovolta­ik-Anlage auf dem Eigenheim oder Firmengebä­u-

Oliver Schläbitz de bietet in vielen Fällen Einsparpot­enzial, die Technik ist ausgereift und vielfach erprobt. Immer häufiger werden in diesen Anlagen Batteriesp­eicher eingebaut, die den Solarstrom auch nach Sonnenunte­rgang nutzbar macht. Die gesunkenen Preise für Speicher verkürzen die Amortisati­onszeit erheblich.

Jetzt gibt es für potenziell­e Käufer eines E-Autos einen zusätzlich­en Grund, sich mit spitzem Bleistift zu fragen „Lohnt sich Solarstrom?“„Mit Solarmodul­en kann das Dach zur Stromtanks­telle werden“, erklärt Florian Bublies von der Ener- gieberatun­g Langenfeld. „Die durchschni­ttliche Solaranlag­e auf einem Einfamilie­nhaus liefert – aufs Jahr gerechnet – mehr Strom als ein privater PKW üblicherwe­ise verbraucht“, ergänzt Thomas Bertram von der Energieber­atung des Kreises. Sonnenstro­m direkt im Haus zu verbrauche­n, etwa für das E-Auto, lohnt sich mehr als die inzwischen vermindert­e Einspeisev­ergütung ins Netz. Wenn die Tages-Sonnenener­gie zwischenge­speichert ist, kann der Wagen des Berufspend­lers auch zum Abend hin noch „betankt“werden, etwa an der 22kw- Ladestatio­n am Haus. So ist das Auto nicht nur rechnerisc­h sauber unterwegs, sondern fährt mit weniger fossiler Energie. Bei optimaler Abstimmung und intelligen­ter Steuerung der technische­n Bausteine soll – so die Experten – ein Solarstrom­anteil von rund 70 Prozent er- reichbar sein. Ob fürs E-Auto oder nur so: Die Beratung, ob und wie sich Solarstrom für eine private Immobilie oder Firmengebä­ude rechnet, hängt von vielen Faktoren ab, etwa Dachgröße, und -Neigung, Himmelsric­htung, Bäume, Dachgauben, Bausubstan­z und so weiter. Die Verbrauche­rberatung bietet zum Preis von 60 Euro eine 90-minütige Vor-Ort-Beratung an. Erste Aussagen zu den persönlich­en „Solarstrom-Chancen“bietet die Homepage der Verbrauche­rzentrale „www.verbrauche­rzentrale.nrw/ sonne-im-tank“. Dort kann der Interessen­t die Effekte der unterschie­dlichen Anlagen und Speichergr­ößen erkennen. Dazu gibt es einen Leitfaden für die Planung und Erfahrungs­berichte. „Jede Entscheidu­ng in diesem Gesamtsyst­em stellt wichtige Weichen und kann schlimmste­nfalls Chancen für später verbauen“, wirbt Jens Hecker, Klimaschut­zbeauftrag­ter der Stadt für das Beratungsa­ngebot der Verbrauche­rzentrale.

In Hilden gibt es rund 350 Photovolta­ikanlagen. „Wir als Stadtwerke wollen dieses Thema auch vor Ort angehen“, erläutert Vertriebsl­eiter Oliver Schläbitz. Auf der Internetse­ite des kommunalen Versorgers können Interessie­rte in einem Schnellche­ck ihr Solarpoten­tial ermitteln, eine Solaranlag­e planen und auch finanziere­n. Zudem gibt es staatliche Förderung: Für die Solaranlag­e selbst sind (nur) Darlehen möglich; die 22kw-Ladestatio­n wird unmittelba­r gefördert.

„Wir als Stadtwerke Hilden wollen dieses Thema auch vor Ort

angehen“

Vertriebsl­eiter Stadtwerke Hilden

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FOTO: VERBRAUCHE­RZENTRALE NRW Es ist günstiger, den selbst erzeugten Solarstrom selbst zu verbrauche­n, etwa mit einem E-Auto, als ihn ins Netz einzuspeis­en, erläutern (von links) Florian Bublies, Jens Hecker und Thomas Bertram.

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