Rheinische Post Hilden

Drogenhand­el im Internet hat stark zugenommen

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WIESBADEN (dpa) Die Zahl der Rauschgift­delikte in der polizeilic­hen Kriminalst­atistik ist im vergangene­n Jahr zum siebten Mal in Folge gestiegen. „Der Zugang zu Drogen ist leicht, und Drogenhand­el ist nach wie vor ein lukratives Geschäft“, sagte Holger Münch, der Präsident des Bundeskrim­inalamts (BKA), gestern bei der Vorstellun­g der Statistik der Rauschgift­kriminalit­ät. Vor besondere Herausford­erungen stellt die Ermittler der Handel im Internet.

Insgesamt deckte die Polizei in Deutschlan­d im vergangene­n Jahr mehr als 330.000 Fälle von Rauschgift­kriminalit­ät auf – ein Anstieg um 9,2 Prozent im Vergleich zum Jahr davor. Eine Zunahme gab es sowohl beim Drogenkons­um als auch beim Drogenhand­el. Besonders deutlich war die Zunahme der registrier­ten Delikte bei Kokain mit einem Anstieg um 17,9 Prozent und bei Cannabis mit einem Zuwachs um 11,8 Prozent. Straftaten im Zusammenha­ng mit Cannabis machten den mit Abstand größten Teil der gezählten Delikte aus.

Die Menge des sichergest­ellten Kokains habe sich im vergangene­n Jahr vervierfac­ht, sagte Münch. Die Ermittler konnten einen Rekordwert von mehr als 8100 Kilogramm sicherstel­len. Dazu trugen vor allem drei große Funde im Hamburger Hafen bei, als Anfang 2017 innerhalb von drei Monaten 3,8 Tonnen Kokain sichergest­ellt wurden.

Wie bedeutsam der „Tatort Internet“mittlerwei­le in der Drogenkrim­inalität ist, zeigt auch die polizeilic­he Kriminalst­atistik. Sie hat im vergangene­n Jahr mehr als 2500 Fälle erfasst – das ist ein Anstieg um etwa 24 Prozent.

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