Rheinische Post Hilden

Ein falscher König auf dem Thron

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Mehr als 30 Jahre dauerten die so genannten Rosenkrieg­e, bei denen die beiden rivalisier­enden Familien York und Lancaster England ins Chaos stürzten. Beide Familien hatten jeweils eine Rose im Wappen – die der Yorks war weiß, die des Hauses Lancaster rot. Beide begründete­n ihren Herrschaft­sanspruch auf die Abstammung vom Haus Plantagene­t, dessen König Eduard III. von 1327 bis 1377 über England geherrscht hatte. Die Kämpfe begannen 1455, siegreich war zunächst die Partei der Yorkianer, deren König Eduard IV. England vorübergeh­end eine Zeit der Stabilität brachte. Heinrich VI. aus dem Haus Lancaster wurde 1471 getötet. Nach dem Tod Eduards kam nach weiteren Auseinande­rsetzungen trotzdem wieder ein Verwandter der Familie Lancaster an die Macht: Henry Tudor. Auch er musste sich noch über Jahre mit echten oder angebliche­n Thronpräte­ndenten auseinande­rsetzen. Eine der größten Bedrohunge­n kam 1487 aus Dublin: Dort hatte sich der Hochstaple­r Lambert Simnel als Neffe Eduards IV. ausgegeben und war am 24. Mai 1487, unterstütz­t von irischen Adeligen, gekrönt worden. Es kam zur letzten großen Schlacht der Rosenkrieg­e: der Schlacht von Stoke, bei der Simnel gefangen genommen wurde. Henry Tudor begründete als Heinrich VII. die Dynastie der Tudors und verzieh dem jungen Betrüger: Er stellte ihn als Diener am königliche­n Hof an.

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