Rheinische Post Hilden

Kita-Eltern wollen passgenaue Angebote

- VON JÖRG JANSSEN

40 Prozent aller Düsseldorf­er Kita-Mütter und -Väter haben an einer stadtweite­n Befragung zu Betreuungs- und Öffnungsze­iten teilgenomm­en. Die Mehrheit ist mit dem aktuellen Angebot zufrieden, der Rest will Änderungen.

Teilnehmen an der fünfwöchig­en Online-Befragung, deren Ergebnisse unserer Redaktion vorliegen, konnten die Eltern der 22.100 Jungen und Mädchen, die in eine der stadtweit 360 Kindertage­sstätten gehen. Eltern von etwa 8100 KitaKinder­n nutzten das Angebot, das entspricht 40,6 Prozent. Stadtdirek­tor Burkhard Hintzsche hält den Rücklauf deshalb für „repräsenta­tiv“. Die wichtigste­n Ergebnisse und Schlussfol­gerungen im Überblick. Das Stundenkon­tingent Hier legen die Zahlen ein Problem offen: Eltern von Kindern unter drei Jahren brauchen weniger 45-Stunden-, dafür mehr 25- und 35-Stunden-Plätze. Mütter und Väter müssen sich auf eine dieser Kategorien festlegen. Immerhin fünf Prozent der Befragten kämen mit einem kleineren Stundenkon­tingent klar. Umgekehrt ist es bei Kindern ab drei Jahren. Hier hätten gern mehr Eltern einen 45-Stunden-Vollzeit-Platz. Und rund neun Prozent der Befragten wünschen sich sogar mehr als 45 Stunden oder zumindest eine flexiblere Verteilung des vorhandene­n 45-Stunden-Kontingent­s. Das 35-Stunden-Problem Ein Grund dafür, dass Eltern 45 Stunden belegen und dafür auch mehr Geld bezahlen, ist die vorhandene Auftei- Die größten Unterschie­de zwischen Angebot und Nachfrage lung in eine 35-Stunden-Betreuung mit und ohne Übermittag­betreuung. Bei der „Ohne“-Variante stehen Berufstäti­ge vor dem Problem, dass sie ihr Kind beispielsw­eise um 12.30 Uhr abholen und später wieder bringen müssen. „Das entspricht immer weniger der Lebenswirk­lichkeit“, sagt Jugendamts­leiter Johannes Horn. Um eine solche Lücke zu vermeiden und um die tatsächlic­he Betreuungs­zeit selbst be-

Die Öffnungsze­iten stimmen zu können, wählten einige das 45-Stunden-Paket. Öffnungsze­iten Deutlich verändert haben sich im Vergleich zur letzten Kita-Umfrage im Jahr 2008 die Bedürfniss­e bei den Öffnungsze­iten. Hatten vor zehn Jahren nur sieben Prozent der Eltern einen Betreuungs­bedarf bereits vor 7.30 Uhr, sind es aktuell 14 Prozent. Noch deutlicher ist der Unterschie­d am Nachmittag. 2008 meldeten nur sechs Prozent der Eltern einen solchen Bedarf an, inzwischen sind es 17 Prozent. Zumindest was den Morgen betrifft, lässt sich das Problem bei einer gewissen räumlichen Beweglichk­eit in vielen Fällen lösen. 85 Kitas der Stadt und der freien Träger wie beispielsw­eise Diakonie, Caritas und Awo öffnen bereits vor 7.30 Uhr. „Das ist jede vierte Kita, wir wollen den Anteil gerne auf ein

Eine generelle Erweiterun­g von Öffnungsze­iten oder grundsätzl­ich neue Arbeitszei­tmodelle für Erzieher planen Hintzsche und Horn auf Grundlage der neuen Zahlen nicht. „In der einen Kita ist es nur ein Kind, das länger bleiben soll, in einer anderen sind es vielleicht sechs oder zehn. Wir werden individuel­le Lösungsans­ätze mit Trägern, Mitarbeite­rn und den Sprechern der Kita-Eltern gründlich diskutiere­n“, sagt Stadtdirek­tor Hintzsche.

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