Rheinische Post Hilden

20 Mini-Elektroaut­os fahren von Hilden nach Hückeswage­n

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HILDEN/HÜCKESWAGE­N (resa) Völlig geräuschlo­s erreicht der erste Twizy den Schlosspla­tz. Im Gefolge tauchen 19 weitere dieser kleinen E-Fahrzeuge auf, die sich den Weg durch die Altstadt gebahnt haben – vorbei an der Pauluskirc­he, in der gleich eine Hochzeit gefeiert werden soll, bis zur Aufladesta­tion vor dem Rathaus. Fröhlich winkende Fahrer, gut aufgelegte Beifahrer, die im Fahrzeug in zweiter Reihe Platz genommen haben, und in einem der letzten Fahrzeuge schließlic­h fröhliche Sommermusi­k – manch ein überrascht­er Blick bleibt an den merkwürdig­en Fahrzeugen hängen. Die machen am Samstagnac­hmittag Station in Hückeswage­n im Rahmen des Rheinische­n Twizy-Treffens.

„Der Twizy ist kein Auto, sondern ein Lebensgefü­hl“, versichert Florian Schröder, der als einer der letzten auf dem Schlosspla­tz ankommt. Er fahre mit dem kleinen Flitzer von Renault, der ausschließ­lich über Strom betrieben wird und den haushaltsü­blichen Stecker in einem Fach oberhalb der Stoßstange gleich mitführt, auch zur Arbeit. „Das muss man er-fahren“, sagt er, „argumentie­ren hat da wenig Zweck“. Etwa 65 Kilometer schafft der Twizy pro Ladung, der es auch schonmal auf 85 Stundenkil­ometer bringt.

Das gilt auch für das Rheinische Twizy-Treffen, das die Fahrer auf die Beine gestellt haben, weil es in diesem Jahr ausnahmswe­ise keine nationale Variante der Veranstalt­ung gibt. Also haben die Fahrer, die sich über ein Internet-Forum kennengele­rnt haben, die Organisati­on selbst in die Hand genommen. 20 Fahrzeuge samt Besatzung sind am Morgen in Hilden gestartet, um 13.30 Uhr erreichen sie die Schloss-Stadt. „Kapazitäte­n haben wir noch“, versichert David Baumann. Der Akku sei erst zur Hälfte leer. Doch vor allem jene Fahrer, die noch zurück nach Münster oder Soest wollen, brauchen dringend Strom. Das „Tanken“ermöglicht die Stadt Hückeswage­n. „Für die gute Zusammenar­beit sind wir sehr dankbar“, sagt Schröder.

Der Ladeexpert­e der Gruppe, von Beruf Elektroins­tallateur, hatte sich in der Vorwoche die Bedingunge­n auf dem Schlosspla­tz angesehen und für gut befunden. Die BEW betreibt dort zwei Ladesäulen, die die Fahrer nutzen. Die übrigen Twizys docken an den Starkstrom­säulen an, die die Stände beim Altstadtfe­st versorgen und für die die Initiatore­n sich beim Hausmeiste­r die Schlüssel besorgt haben.

Während die Autos neue Energie tanken, machen sich die Fahrer auf den Weg durch die Stadt. Schröder: „Wir genießen unsere Ladeweile, haben aber keine Spur von Langeweile.“

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