Jugendliche kommen ohne Gewalt aus
Der Verein „Neue Wege“finanziert ein Projekt zum Anti-Aggressionstraining.
KREIS METTMANN Aus drei Richtungen werden Kräfte gebündelt, um ein Präventionsprojekt gegen Gewalt zu finanzieren. Vom Verein „Neue Wege“, in dem auch die Jugendgerichtshilfe aus Haan Mitglied ist, gehen 890 Euro an das Kinder- und Jugendhaus Wülfrath (KJH), das an die Abteilung Kinderund Jugendförderung der Stadt Wülfrath angegliedert ist. Das Spendengeld fließt ab Juni in vier Workshops für junge Menschen zwischen 11 und 20 Jahren. Iris Meisenbacher betreibt seit 21 Jahren in Ratingen ein Institut für Konfliktmanagement, Sicherheit und Selbstverteidigung. Die Workshops zu Deeskalations- und Anti-Agressionstraining sprechen drei Zielgruppen an. Zum einem Mädchen: „Es wird die Selbstbehauptung der Mädchen geweckt und Abgrenzung gegenüber Übergriffen erlernt, ob verbaler oder körperlicher Art“. Die Jungen werden in zwei Zielgruppen aufgeteilt. Ein Workshop soll erlebnisorientiert Stärken deutlich machen. Er richtet sich vor allem an Kandidaten, die sehr durchsetzungsfähig sind: „Bei Jungs mit Macho-Positionen möchten wir schauen, wo sich diese Stärke auch woanders angliedern lässt“, sagt Meisenbacher. Wegen Gewaltdelikten verurteilte Jugendliche sollen Iris Meisenbacher ihre Kraft demonstrieren, ihre Wut zeigen, die sie bei der Straftat hatten. Eher zurückhaltende Jungen werden einem gesonderten Workshop zugeteilt. In einem vierten Workshop werden alle Teilnehmer, in einer Gruppe vereint.
Der Verein „Neue Wege“ist mehr als zehn Jahre alt. Gegründet wurde er von vier Jugendgerichtshelfern, die für Mettmann, Heiligenhaus, Haan und Wülfrath tätig waren. „Wir treten an, um Jugendkriminalität möglichst zu verhindern“, sagt die Vorsitzende, Silvia Böhm.