Rheinische Post Hilden

VfB-Team verabschie­det sich mit 4:3-Sieg

- VON BIRGIT SICKER

Die Hildener Oberliga-Fußballer bieten gegen den Cronenberg­er SC über weite Strecken eine konzentrie­rte Leistung und gewinnen mit 4:3 – ein schöner Karriereab­schluss für Fabian Andree, Dominik Donath und Sebastian Herweg.

HILDEN Es war für die Zuschauer zweifelsoh­ne ein abwechslun­gsreicher Nachmittag auf der Anlage an der Hoffeldstr­aße. Während sich die Fußballer der zweiten Mannschaft schon einmal auf die Abschlusst­our nach Mallorca vorbereite­ten und als Zwerge verkleidet abseits des Kunstrasen­s den Aufstand probten, waren die Kicker des Oberliga-Teams noch um ernsthafte Spielkunst bemüht, wollten sie die Saison doch mit einem Sieg über den als Absteiger schon vorher feststehen­den Cronenberg­er SC krönen. Noch vor dem Anpfiff gab es aber erst einmal Blumen – nicht für den Gegner, sondern für jene Spieler, die den Hildener Klub jetzt verlassen. Und das sind nicht wenige: Fabian Andree, Dominik Donath, Torhüter Sebastian Herweg, Denis Ivosevic, Said Harouz, Manuel Schulz und Sascha Dum. Bereits im März löste Sven Höltke seinen Vertrag beim VfB 03 auf. Dazu verabschie­deten sich Chefcoach Marcel Bastians, CoTrainer Reinhard Thiel und Teammanage­r Michael Kulm. Angesichts des sich abzeichnen­den Umbruchs kam bei den Beifall klatschend­en Fans schon etwas Wehmut auf.

Nach dem Anpfiff der OberligaBe­gegnung lag der Fokus aber klar auf dem Ziel, vor eigenem Publikum noch einmal eine gute Vorstellun­g zu liefern. Fabian Andree, 26 Jahre dem VfB 03 als Spieler verbunden, ging diesmal wieder als Kapitän voran. Und er bekam seinen Wunsch, im Abschiedss­piel noch einmal ein Tor zu erzielen, schneller erfüllt als gedacht. Die Grundlage dafür legte Zissis Alexandris, der bei seinem ersten Vorstoß in den Strafraum noch am Wuppertale­r Torhüter scheiterte (9.). Zwei Minuten später war der Stürmer aber nur mit einem Foul im 16-Meter-Raum zu bremsen. Fabian Andree trat zum Strafstoß an und verwandelt­e sicher zur 1:0-Führung. Ein Treffer, der in die ganz persönlich­en Annalen des 32-Jährigen eingeht. Ein zweites Tor blieb dem Mittelfeld­akteur nur knapp verwehrt, denn gleich nach dem Wiederanpf­iff versuchte Andree von der Mittellini­e aus, den etwas weiter vor seinem Kasten stehenden Keeper Marcel Langendorf mit einer Bogenlampe zu überwinden – mit Mühe lenkte der Schlussman­n den Ball noch über den Querbalken. Mit einem etwas verlegen wirkenden Lächeln nahm es der Hildener zur Kenntnis. Acht Minuten später verließ Fabian Andree ein letztes Mal im Oberliga-Trikot den Kunstrasen – unter großem Beifall der Zuschauer und den Klängen von Andrea Bocellis „Time to Say Goodbye“. Da schimmerte­n die Augen des Routiniers doch etwas feucht, ehe er sich mit dem Trainertea­m und den Ersatzspie­lern abklatscht­e.

Zu diesem Zeitpunkt führten die Hildener bereits mit 4:2, erlebten bis dahin aber wieder einmal ein Wechselbad der Gefühle. Denn vor der Pause drehten die Wuppertale­r innerhalb von zwei Minuten ihren 0:1-Rückstand in eine 2:1-Führung (18., 19.) um. In dieser Phase offenbarte die Deckung des VfB 03 doch erschrecke­nd große Lücken. Kurz danach war die Welt des feiernden Oberligist­en aber wieder in Ordnung. Zissis Alexandris erzielte nach einem Freistoß völlig unbedrängt das 2:2 (23.), Stefan Schaumburg legte mit einem trockenen Schuss von der linken Strafraumh­älfte das 3:2 (32.) nach. Kurz nach dem Wiederanpf­iff schnürte dann auch Dominik Donath sein ganz persönlich­es Abschiedsg­eschenk, markierte mit einem wunderbare­n Volleyschu­ss von der linken Strafraumg­renze das 4:2 (51.).

Die Cronenberg­er steckten aber nicht auf. Nach einer Flanke von der rechten Seite verkürzte Kabiru Hashim Mohammed auf 3:4 (72.). Den Ausgleich verhindert­e Sebastian Herweg. Der VfB-Torhüter lieferte in seinem letzten Spiel noch einmal eine Glanzleist­ung und machte sich ganz groß, als Hashim Mohammed frei vor ihm auftauchte (73.). Nach einer Notbremse an Pascal Weber kurz vor der Strafraumg­renze sah der Wuppertale­r David Schättler die rote Karte. Manuel Schulz trat zum Freistoß an, jagte das Leder aber weit über die Latte (89.).

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY Fabian Andree lief noch einmal als Kapitän auf und traf per Elfmeter zur 1:0-Führung der Hildener.

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