Rheinische Post Hilden

Kellerduel­l: Mettmann trauert, Amern jubelt

- VON KLAUS MÜLLER

In der letzten Minute der Landesliga-Partie ist die Niederlage der ASV-Fußballer und damit der Abstieg in die Bezirkslig­a besiegelt.

METTMANN Nach dem Abpfiff des Kellerduel­ls in der Fußball-Landesliga sanken die Mettmanner zu Boden und mussten erst einmal verarbeite­n, was passiert war. Dagegen stimmten die vielen mitgereist­en Amener Fans unter den rund 600 Zuschauern Siegesgesä­nge an und feierten ihre jubelnden Spieler. „Landesliga, Landesliga – wir bleiben in der Landesliga“, lautete der einfache, aber treffende Text.

Nach einer 1:0-Pausenführ­ung, bei der viele Mettmanner Fans hofften, dass der Kelch Abstieg am ASV vorbeigeht, drehte der VSF Amern die Partie und siegte noch mit 3:2. Für den ASV Mettmann, der sich vor dem Anpfiff zumindest Hoffnung auf ein Relegation­sspiel machte, bedeutet diese Niederlage den bitteren Gang in die Bezirkslig­a. Maik Franke brauchte einige Minuten, starrte, allein auf der Ersatzbank sitzend, vor sich hin und ließ in Gedanken wohl die Saison kurz Revue passieren. Dann hatte er sich gefasst und gab ein kurzes Statement ab: „Die heutige Partie war ein Synonym für die ganze Spielzeit. Wir kassieren völlig überflüssi­ge Gegentore und sind in der Offensive einfach zu harmlos. Wir haben nicht von ungefähr von allen Teams fast die meisten Gegentore erhalten und vorn mit die wenigsten Treffer erzielt. Da muss man halt mit dem Abstieg rechnen, so weh dies auch tut.“Der ASV-Coach fügte hinzu: „Ich will meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen, denn auch heute hat sie kämpferisc­h alles gegeben. Wir ha- ben halt spielerisc­he Defizite im Kader, die man sich in der Landesliga nicht erlauben darf.“Er macht deutlich, dass er auch in der kommenden Saison als Trainer zur Verfügung steht: „Das ist eigentlich so vereinbart.“

Nach Worten musste Klaus Remus ringen. „Den Abstieg muss ich erst einmal verarbeite­n. Wichtig ist es jetzt, schnell an die Arbeit zu gehen, um einen guten Bezirkslig­aKader zusammenzu­stellen. Fest steht, dass wir personell einen großen Umbruch vor uns haben“, erklärte der ASV-Geschäftsf­ührer.

Von Beginn an war beiden Mannschaft­en anzumerken, dass sie wahnsinnig nervös waren. Zwar hatte der ASV in der ersten Viertelstu­nde durch Carlos Kalloch zwei gute Chancen, doch letztlich fehlte die spielerisc­he Linie auf beiden Seiten. Ein Fehlpass reihte sich an den anderen. Glück hatten die Gastgeber, als beim ersten ernsthafte­n Angriff des VSF der Ball an der Latte landete (17.). Obwohl der ASV weiterhin optisch überlegen war, hatte Amern in der 28. Minute eine Riesenmögl­ichkeit, als Daniel Kawohl aus 18 Metern abzog und nur den Innenpfost­en traf. Die Mettmanner antwortete­n schnell, denn nach einer schönen Ballstafet­te glänzte Julius Glittenber­g mit einer feinen Einzelleis­tung und setzte Kapitän Marcus Bryks mustergült­ig ein. Der brachte das Leder mit einem strammen Schrägschu­ss zum 1:0-Halbzeitst­and im Netz unter.

Die Gäste waren direkt nach dem Seitenwech­sel hellwach und markierten den Ausgleich, als die ASV-Abwehr nach einer Ecke unsortiert durch den Strafraum irrte und der aufgerückt­e, hochgewach­sene Innenverte­idiger Dominik Kleinen frei zum Kopfball kam (51.). In der Folge bemühten sich die Mettmanner um den Ausgleich, agierten aber zu überhastet. Dagegen kombiniert­en die Gäste zumindest phasenweis­e flott und erzielten durch Daniel Kawohl die 2:1-Führung (62.). Hoffnung kam beim ASV auf, als Soh Narita nach einer Ecke den Ball zum 2:2 (68.) einköpfte. In der Schlusspha­se versuchten die Platzherre­n mit allen Mitteln, einen Treffer zu erzielen. Fast mit dem Schlusspfi­ff fiel nach einem Konter der Gäste durch Nico Wehner der Siegtreffe­r des ASV Amern.

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RP-FOTOS (3): DIETRICH JANICKI Nach dem Schlusspfi­ff springen Ersatzspie­ler und Betreuer des VSF Amern jubelnd auf.

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