KULTURTIPPS
Kulturgeschichte der digitalen Innovation
Sachbuch Der Amerikaner Walter Isaacson ist der Autor der SteveJobs-Biografie, die 2011 so vielen Menschen den einstigen AppleChef nähergebracht hat. Das Buch ist ein Weltbestseller, und dass Jobs seinen Biografen noch immer fasziniert, merkt man seiner neuen Veröffentlichung deutlich an. „The Innovators“versammelt eine Reihe von Porträts jener Leute, die unsere Gegenwart mitgestaltet haben. Im Grunde erzählt Isaacson sogar eine Kulturgeschichte der technischen Innovationen, die bis zur Digitalisierung der Welt reicht, bei der Steve Jobs ja maßgeblich mitgeholfen hat. Isaacson beginnt ganz vorne, im 19. Jahrhundert nämlich, und zwar bei der Mathematikerin Ada Lovelace. Er stellt Alan Turing vor, John von Neumann, Konrad Zuse und Grace Hopper, und schließlich die genialen Kinder des Silicon Valley. Jobs und Bill Gates fungieren dabei als Symbolfiguren: stets in Bewegung, 1000 Ideen, immer vorwärts. hols Künstlernamen Henry Wu ja auch House-Music, und man merkt seinem Jazz diese Informiertheit an. Das ist ja überhaupt das Markenzeichen dieser Generation von Jazzmusikern, dass ihre Produktionen über die Grenzen der Genres hinweg verstanden werden. „Black Focus“wurde 2016 auch von HipHopFans gefeiert, und im Grunde kann man diese Kompositionen abspie- len und einfach dazu rappen – das Ergebnis würde jeder als Hommage an A Tribe Called Quest verstehen.
Wem dieser Sound gefällt, der sollte sich unbedingt auch Zara McFarlane anhören, das Ezra Collective und Shabaka Hutchings. Sie kommen alle aus England, und ihre Musik lässt die späten 1980er und frühen 90er Jahre wiederaufleben, als Jazz sich mit Funk, Elektronik und HipHop verband und auf die Tanzfläche schielte. „Acid Jazz“nannte der DJ Gilles Peterson damals das neue Phänomen, und Peterson gilt ja noch immer als Impressario der Szene. Philipp Holstein