Ein Konzept für alle
Zum Artikel „Grundschul-Plan bewegt viele Eltern“(RP vom 30. Mai): Als Eltern von zwei Kindern im Grundschulalter habe ich mit großem Interesse an der Veranstaltung am Montagabend teil genommen – und fühlte mich aufgrund der regelmäßigen Berichterstattung in der Zeitung und der ausführlichen Einladung zum Termin auch gut informiert. Zwei Aspekte sind aus gesamtstädtischer Sicht noch einmal zu nennen: Zum einen ist von der Verwaltung berechnet worden, dass ohne Schulentwicklungsplan wie jetzt vorgeschlagen, die Kosten für die Stadt sehr viel höher ausfallen als mit geordneter Schulentwicklungsplanung (SEP): 8 Millionen Euro an zukünftigen Kosten für Investitionen im Bereich Schule und OGS ohne Schulentwicklungsplan, 6,5 Millionen Euro mit wie vorgeschlagener Planung. Ich frage mich als Bürgerin, ob ein Schulausschuss und ein Rat unserer Stadt Hilden angesichts der städtischen Haushaltslage es sich überhaupt erlauben kann, ohne steuernden Plan weiter Schulentwicklung geschehen lassen kann? Haben nicht alle Fraktionen, insbesondere auch die CDU und FDP dem Haushaltskonzept des Kämmerers zugestimmt – „einstimmig beschlossen“ist im Protokoll zur Haushaltssitzung nachzulesen. Und Thema angesichts des Sparzwanges ist ein „nachhaltiges Wirtschaften“. Ein Nichtbeschluss des SEP wäre dann aus meiner Sicht ein Widerspruch zum gemeinsamen Haushaltsbeschluss der Partei- en. Aber: Parteien sollten nicht nur Einzelinteressen nach Bedarf bedienen, sondern sich das Wohl der Allgemeinheit auf der Grundlage ihres Wahlprogramms und der entsprechenden Wählerstimmen zur Grundlage ihres Handels machen. Es ist aber am Montag deutlich geworden, dass nur eine einzige Schule bzw. die dahinter stehende Elternschaft gegen den SEP ist. Vielleicht sollten zusätzliche Kosten bei Nichtbeschluss über genau diese Eltern finanziert werden. Hier schließe ich einen weiteren Punkt an, dass das Konzept ein gesamtstädtisches Konzept ist und allen Schulen zu Gute kommen wird, ist in der Infoveranstaltung am Montag Abend deutlich geworden. Wie jede Schule heute mit individuellen Problemen in Hinblick auf Schülerzahlen und Raumkapazitäten etc. kämpft, wur- de aus der Sicht der jeweiligen Schulleiterinnen sehr anschaulich erläutert. Insbesondere Schulen, die den Inklusionsanspruch über Gemeinsames Lernen erfüllen müssen, kämpfen mit zu geringen Raumkapazitäten, mangelnden Personal und einer Konzentration an Standorten, die nicht mehr homogen in der Zusammenstellung der Schüler sind. Es wurde aus meiner Sicht sehr deutlich, dass der SEP für die gesamte Grundschullandschaft von Hilden gut ist. Hier geht es nicht nur um zwei Schulen - Frau Ritterbecks hat ihre Rolle als Sprecherin aller Grundschulen wahr genommen. Der angebliche Konflikt zwischen den beiden Schulen im Süden von Hilden wurde allerhöchstens von emotional geleiteten, einseitig polemischen Elternbeiträgen bedient. Es war für mich an eini- gen Stellen mit einem unguten Gefühl verbunden, wie Eltern, welche mit Ängsten um „ihre“katholisch geprägte Schule ringen, nicht vor persönlichen Angriffen zurückschreckten und in der Gesamtschau anscheinend ihre ganz persönlichen Interessen vor das christliche Miteinander zum Wohle aller setzen.