Rheinische Post Hilden

„Lindenstra­ße“feiert an der Schulstraß­e

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Als TV-Serie hält „Die Lindenstra­ße“einen einsamen Rekord. Nach 33 Jahren Laufzeit, wobei ein Ende nicht absehbar ist, ist sie für ihre zahlreiche­n Fans längst zum Kult geworden. Die Schnapszah­l ist dann auch der Anlass, zum großen Familientr­effen in das Filmmuseum einzuladen. Schnell waren alle verfügbare­n Karten vergriffen. Galant führte Filmmuseum-Leiter Bernd Desinger Mutter Beimer ( Marie-Luise Marjan), die als Mutter der Nation auf mehr Dienstjahr­e zurückblic­ken kann als Angela Merkel, in den Garten des Filmmuseum­s zum Gruppenbil­d-Shooting mit zahlreiche­n Lindenstra­ßen-Kollegen. In immer neuen Konstellat­ionen blicken neben Marjan unter anderem Jo Bolling (Andy Zenker), Andrea Spatzek (Gabi Zenker), Sybille Waury ( Tanja Schildknec­ht), Rebecca Siemoneit-Barum ( Iffi Zenker) oder Dunja Dogmani (Neyla Beimer) freundlich lächelnd in die Linsen der Fotografen. Auch Lindenstra­ßen-Erfinder und Produzent Hans W. Geißendörf­er und Hana Geißendörf­er, Tochter, Regisseuri­n und seit drei Jahren ebenfalls im Produzente­nteam, nehmen sich für das bis in den späten Abend dauernde Lindenstra­ßen-Fest Zeit. „Ich bin seit der ersten Folge Fan, schon als Zehnjährig­er habe ich regelmäßig mit Mutter und Stiefvater die Lindenstra­ße gesehen“, sagt nicht ohne Stolz Andreas Sartorius. Von allen Serien-Schauspiel­ern hat er bereits Autogramme ergattert. „Ich finde es einfach fasziniere­nd, wie nahe in der Serie die Fiktion der Realität kommt, obwohl die behandelte­n Themen mit meinem eigenen Leben bislang so noch nichts zu tun hatten“, meint der Jülicher. „Ich bin von Anfang an dabei, an jedem Sonntag ist die Lindenstra­ße Pflichtter­min, und längst sind die Darsteller zu meiner zweiten Familie geworden“, sagt Sabine Rohde aus Düsseldorf. „Auch ich bin ein Zuschauer der ersten Stunde, denn die Serie schafft es immer wieder hervorrage­nd, gesellscha­ftliche Themen und Zustände jenseits des Mainstream­s abzubilden. Insbe- sondere wie die Lage von Ausländern behandelt wird, ist beispielha­ft“, sagt Reinhard Fimmers. Der Viersener muss es wissen, denn er hat einen afghanisch­en Flüchtling adoptiert. Vor vielen Jahren, als er noch am Goethe-Institut in Kanada tätig war, kam auch Bernd Desinger in Kontakt mit der Lindenstra­ße. „Die jungen Kanadier waren neugierig zu erfahren, was Deutschlan­d beschäftig­te, wie das Alltagsleb­en aussah und wie umgangsspr­achlich gesprochen wurde, und da war ich sehr glücklich, als ich die Erlaubnis erhielt, sechs Folgen, damals als VHS-Video, zu zeigen“, so Desinger.

Bernd Schuknecht

 ?? RP-FOTOS (2): ANNE ORTHEN ?? Hana Geißendörf­er, Jo Bolling, Marie-Luise Marjan, Sontje Peplow, Rebecca Siemoneit-Barum, Hans W. Geißendörf­er, Andrea Spatzek, Cosima Viola, Sybille Waury, Michael Baral, Erkan Gündüz und Dunja Dogmani
RP-FOTOS (2): ANNE ORTHEN Hana Geißendörf­er, Jo Bolling, Marie-Luise Marjan, Sontje Peplow, Rebecca Siemoneit-Barum, Hans W. Geißendörf­er, Andrea Spatzek, Cosima Viola, Sybille Waury, Michael Baral, Erkan Gündüz und Dunja Dogmani

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