Rheinische Post Hilden

TSV braucht für Sportheim mehr Geld

- VON RALF GERAEDTS

Die Bitte des Vereins wird im Hauptaussc­huss behandelt. Die Sportler werben beim Dorffest um Förderer.

GRUITEN „Ohne Mehrzweckr­aum bauen wir nicht!“Damit schiebt Joachim Ziegert, seit März Vorsitzend­er des Turn- und Sportverei­ns (TSV) Gruiten, unmissvers­tändlich jeder Forderung einen Riegel vor, doch kleiner zu bauen, um Geld zu sparen. Denn das neue Sportheim am Gruitener Sportplatz soll – vis-àvis der Turnhalle – nicht nur den maroden Altbau aus den späten 1920er Jahren ersetzen, sondern dem Sportverei­n auch ermögliche­n, den steigenden Bedarf nach weiteren Sportkapaz­itäten zu decken.

1,5 Millionen Euro hat der Stadtrat dem Verein in Aussicht gestellt, um als Bauherr das Projekt zu verwirklic­hen. Der TSV soll für Grundstück und Gebäude ein Erbbaurech­t erhalten. Darlehens-Verhandlun­gen mit der Stadt-Sparkasse haben bereits begonnen. Doch nicht zuletzt der drastische Anstieg der Baupreise hat bisher keine Kalkulatio­n unter 1,75 Millionen Euro abschließe­n lassen. Die Bitte nach mehr Geld hat Joachim Ziegert kürzlich im Sportaussc­huss geäußert. Da kamen die Politiker überein, im Hauptaussc­huss und Stadtrat darüber zu diskutiere­n.

Sein Eigenkapit­al will der zweitgrößt­e Verein der Stadt in die Einrichtun­gskosten stecken. Bei der Finanzieru­ng des Sportheim-Baues sollen auch Einnahmen helfen, die ein bereits gegründete­r Sponsoring­kreis zusammenbr­ingt. Beim Dorffest an diesem Wochenende wollen die Sportler für ihr Vorhaben werben. Auf dem Platz, den früher die Tischtenni­s-Abteilung gebucht hatte, wird – unweit der Dampfeisen­bahn – ein blauer Spendentri­chter augenfälli­g um Sponsoren werben. Am Stand werden auch Zeichnunge­n und Ansichten zu sehen sein, die vom Architektu­rbüro Jochen Siebel entwickelt wurden. „Wir wollen unser Vorhaben vorstellen und die Gruitener motivieren, uns zu unterstütz­en.“Der Vereinsvor­sitzende ist zuversicht­lich, dass das erhoffte Sponsoring zum Tragen kommt. Denn bereits die Beleuchtun­g des neuen Parkplatze­s neben der Turnhalle wurde über Spenden ermöglicht. Die Gruitener Werbegemei­nschaft habe dem TSV bereits ihre Unterstütz­ung angeboten.

Der Verein hat einen Arbeitskre­is gegründet, in dem jede der Abteilunge­n vertreten ist. In dieser Runde wurden Wünsche an den Neubau gesammelt. Das etwa 650 Quadratmet­er große Gebäude mit Flachdach soll neue Umkleiden – getrennt für Mädchen und Jungen – enthalten, zeitgemäße Duschen, behinderte­ngerechte Toiletten, Schiedsric­hterraum, Platz für die TSV-Geschäftss­telle, aber auch Lagerkapaz­itäten. „Viele Übungsleit­er haben Bälle oder Kegel für Slalomläuf­e beim Training bei sich zu Hause gelagert und tragen sie immer hin und her. Das ist ja kein Zustand“, stellt Joachim Ziegert fest.

Rund 165 Quadratmet­er misst der Mehrzweckr­aum, in dem zum Beispiel Rückenschu­le, Rückbildun­gsgymnasti­k, Herzsport, Rollatorsc­hule, Sturzproph­ylaxe oder auch Behinderte­nsport betrieben werden können. Die Mitglieder­zahl des TSV Gruiten wächst. Seit Fertigstel­lung des Kunstrasen­platzes sind in den letzten vier Jahren knapp 400 Sportler hinzugekom­men. Der Verein nutzt neben dem Sportplatz und der Turnhalle auch Kapazitäte­n der Waldorfsch­ule. Schule und Verein arbeiten gut zusammen. Das soll auch künftig so sein, versichert Joachim Ziegert.

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So könnte das neue Sportheim am Gruitener Sportplatz aussehen. Hinter dem blauen Gebäudetei­l würde sich der Eingangs- und Aufenthalt­sbereich befinden. Hinten rechts (in Grau) ist der Mehrzweckr­aum geplant.

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