Rheinische Post Hilden

Haaner Krankenwag­en sind teuer unterwegs

- VON RALF GERAEDTS

Die Gebühren für Rettungs- und Krankentra­nsportdien­st müssen erneut deutlich angehoben werden.

HAAN Der Krankentra­nsportdien­st durch die Haaner Feuerwehr hat ein Kostenprob­lem. Und das führt dazu, dass die Gebühren für Rettungs- und Krankenwag­en erneut angehoben werden müssen. 2015 gab es – nachdem die entspreche­nde Satzung mehr als 25 Jahre nicht angepasst worden war – eine Anhebung von 157 auf 279 Euro. Eine erneute Kalkulatio­n durch das Rechnungsp­rüfungsamt des Kreises Mettmann lässt die Gebühr jetzt auf 488 Euro pro Einsatz hochschnel­len. Schon nach 2015 verlor die Stadt eine Vielzahl von Fahrten des „nichtquali­fizierten Krankentra­ns- ports“während der üblichen Praxisöffn­ungszeiten an private Anbieter. Das führte zu Einnahmeau­sfällen, die nun durch erhöhte Gebühren kompensier­t werden sollen. „Hier wird eine Spirale in Gang gesetzt“, stellte Hermann Meier (CDU) fest. Und sein Fraktionsk­ollege Jens Mühlmeiste­r hatte ermittelt, dass die Haaner Krankenwag­en um mehrere hundert Euro teuer unterwegs sind als die in anderen Städten des Kreises. Hilden kassiert 183 Euro, Ratingen 118 Euro, Mettmann 235 Euro, hatte Mühlmeiste­r ermittelt. Bernd Stracke (SPD) betonte, Gebühren müssten kostendeck­end erhoben worden. Deshalb solle man „nicht jammern“.

Die Frage Meiers, wo denn die wirklichen Gründe für diese drastische­n Unterschie­de lägen, konnte Ordnungsam­tsleiter Michael Rennert nicht beantworte­n. „Ich weiß nicht, welche Kosten die anderen in die Kalkulatio­n einbeziehe­n“, deutete er an, dass in anderen Städten ähnliche Fehler gemacht werden, wie sie vor drei Jahren in Haan im Rahmen des „Gebührensk­andals“offenkundi­g geworden waren. Das Rechnungsp­rüfungsamt des Kreises lehne aber ein - gebührense­nkendes – Verschiebe­n von Kostenblöc­ken ab. In einem Punkt aber ist Entlastung in Sicht: Wenn Haan komplett auf die Kreis-Leitstelle aufgeschal­tet ist – das wird für Ende 2018 erwartet – , entfällt in Haan die nötige Besetzung der Telefonzen­trale, die aktuell fünf Stellen bindet. Damit hängen etwa zehn Prozent der Gesamtkost­en zusammen.

Nach dem Rettungsdi­enstbedarf­splan hat Haan einen Rettungswa­gen 24 Stunden täglich, einen Rettungswa­gen für acht Stunden montags bis freitags und einen Krankenwag­en für 14 Stunden montags bis freitags vorzuhalte­n. Von Samstag 8 Uhr bis Sonntag 8 Uhr besetzen DRK Haan, DRK Gruiten und Malteser im Wechsel einen Krankenwag­en. Die Krankenwag­en im Kreis stehen nicht in Konkurrenz; ihr Einsatz wird von der Kreisleits­telle koordinier­t.

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