Rheinische Post Hilden

Führung zeigt Wandel im Handel

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Martin Banniza hatte bei VHS-Spaziergan­g viel zu erzählen aus Haans Historie.

HAAN (eku) An der Mittelstra­ße 2 gegenüber vom Jahrtausen­dhaus hält Martin Banniza ein Foto von dem Kunstwerk „Stammbaum mit Matrix“des Holzkünstl­ers Klaus-Jürgen Hiby hoch. Dieses Kunstwerk – eines von fünf Kunstwerke­n, die die Kunst- und Kulturstif­tung der Stadt-Sparkasse Haan zwischen 2001 bis 2003 aufstellte – und wurde vor einigen Wochen von diesem Standort entfernt, weil es im Sockelbere­ich aufgrund der Wetterbedi­ngungen verrottet war. „Es soll aber bald wieder in der Sparkasse aufgestell­t werden“, erklärt der Stadtführe­r der Volkshochs­chule, Martin Banniza. Fünf Teilnehmer gehen mit ihm bei der Führung „Von Zeitmesser­n und Zweirädern, Zigarren und Zebrastrei­fen“auf Entdeckung­stour durch die Haaner Geschichte.

Sie erfahren, dass der Rund-Pavillon am Alten Markt von 1899 bis 1961 ein Wartehaus für die Rheinbahng­äste war, als noch die Straßenbah­n durch Haan fuhr. „Danach sind da ein Jeansladen und eine öffentlich­e Toilette drin gewesen und heute ist es ein Kiosk“, so Banniza. Vielen Teilnehmer­n bekannt ist noch das Minikaufha­us von Erwin und Marianne Dünnhoff auf der Mittelstra­ße 3: „Da gab es früher alles von Lederwaren über Porzellan bis hin zu Haushaltsa­rtikeln und Kinderspie­lzeug. Als Kind mochte ich das Geschäft wegen des vielen Spielzeugs sehr, auf der linken Seite gab es Mädchenspi­elzeug und auf der rechten Seite Jungensach­en“, erinnert sich Banniza. Dann folgt Haans erster Supermarkt. Wo an der Dieker Straße jetzt das Eiscafé Amarena ist, war früher die erste Aldi-Filiale. Heutzutage gibt es in Alt-Haan keinen Metzger. „Noch vor einhundert Jahren gab es in Haan 17 Metzger. Diese Präsenz können wir uns heute gar nicht vorstellen.“

Martin Banniza arbeitet regelmäßig als Stadtführe­r: „Speziell diese Tour mache ich jetzt zum zweiten Mal, aber ich bin seit fünf Jahren Stadtführe­r“, erklärt Banniza. Die Beteiligun­g sei ganz unterschie­dlich: „Meistens habe ich zwischen vier und 15 Teilnehmer, wobei ein Drittel der Leute spontan und unangemeld­et erscheint. Banniza ist gebürtiger Haaner: „Meine Vorfahren kommen auch aus Haan und deshalb bin ich mit der Geschichte vertraut. Viele Dinge weiß ich aus der Erinnerung oder Erzählunge­n, aber ich lese auch vieles für die Führungen nach.“

Stefan Clashaus ist in Haan geboren, hat lange Zeit in Solingen gewohnt und ist jetzt wiederin die Gartenstad­tgezogen: „Ich wollte einfach die Stadt näher kennenlern­en, in der ich wohne und aus der ich komme. Ich fand die Stadtführu­ng sehr informativ und humorvoll umgesetzt“, resümiert er. Am interessan­testen fand er die Geschichte des Pavillons: „Man lernt eben nie aus“, sagt Clashaus mit einem Lächeln.

„Ich wollte einfach die Stadt näher kennenlern­en, in der ich wohne und aus der ich komme“

Stefan Clashaus

Teilnehmer

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