Rheinische Post Hilden

Stadt muss Feuerwehr-Haus neu planen

- VON RALF GERAEDTS

Der Bauantrag war fertig. Doch jetzt erwartet die Unfallkass­e andere Dinge, als vor Jahren besprochen.

GRUITEN Wenn irgendwo ein Notfall ist, muss die Feuerwehr innerhalb kurzer Zeit vor Ort sein. Dass das auch klappt, dafür stellt die Stadt

Bettina Warnecke den Rahmen. Der Feuerwehr selbst aber wird viel Geduld abverlangt. Mehr als 20 Jahre dauerte es, bis die unzureiche­nde alte Feuerwache Nordstraße durch einen Neubau an alter Stelle ersetzt wurde. Darin entstanden seit 2011 zeitgemäße Arbeitsplä­tze ohne Mängel für Arbeitssic­herheit und Hygiene.

Über die Verhältnis­se im Gerätehaus an der Bahnstraße – dem Quartier des Löschzuges Gruiten – wird fast ebenso lange diskutiert. Schon 2004 gab es Überlegung­en, das im Jahr 2000 geschlosse­ne Hallenbad an der Düsselberg­er Straße zu einer neuen Heimat für die freiwillig­en Feuerwehrl­eute und den Fuhrpark umzubauen. Daraus wurde nichts. 2013 dann gab es Diskussion­en, das Gerätehaus an Ort und Stelle aufzurüste­n. Bei einem Ortstermin mit der Feuerwehr-Unfall- kasse wurden die notwendige­n Maßnahmen abgestimmt. Das Gebäudeman­agement erstellte eine Planung, die festgestel­lten Mängel zu beheben. Wegen der schwierige­n Haushaltsl­age und mehrerer aufwendige­r Parallelpr­ojekte rückte der Gerätehaus-Umbau dann aber nach hinten.

Jetzt war das Gebäudeman­agement bei den letzten Strichen für den Bauantrag. Da gab es eine neue Besprechun­g mit der Unfallkass­e – und plötzlich galten die Absprachen von 2013 nicht mehr. Bürgermeis­terin Bettina Warnecke räumte in der jüngsten Sitzung des Feuerschut­zausschuss­es ein, dass „wir noch mal neu planen müssen, um das Beste aus dem Grundstück herauszuho­len“. Technische­r Beigeordne­ter Engin Alparslan ergänzte: „Wir wissen nicht, was da zwischenze­itlich passiert ist.“

Im Gerätehaus fehlen separate, nach Geschlecht­ern getrennte Umkleiden (Spinde stehen momentan in der Wagenhalle), die Anzahl der Toiletten ist nicht ausreichen­d, es bestehen Hygienepro­bleme aufgrund veralteter Sanitärber­eiche. Eine Duschgeleg­enheit fehlt, ebenso ein separater Putzmittel­raum, Zusammenkü­nfte werden in der Wagenhalle veranstalt­et. Nach dem 2013 abgestimmt­en Maßnahmenp­lan sollten unter anderem die Sanitärein­richtungen erneuert, separate Umkleiden geschaffen werden. Ein Raum sollte einen rutschsich­eren Bodenbelag erhalten, der Gasanschlu­ss verlegt werden. „Nach Durchführu­ng der Maßnahmen wären die Sicherheit­smängel beseitigt. Zur Pflege der Gemeinscha­ft stünden der Aufenthalt­s-/Schulungsr­aum und eine neu gestaltete Küche zur Verfügung. Eine Vergrößeru­ng des Schulungsr­aumes oder ein zusätzlich­er Gemeinscha­ftsraum lässt sich im vorhandene­n Raumvolume­n nicht unterbring­en“, heißt es in einer Vorlage aus Mai 2015.

Die Kalkulatio­n schloss mit 20.000 Euro Planungsko­sten und 100.000 Euro Investitio­nskosten ab.

Inzwischen sind Jahre vergangen, die Baukosten seither deutlich angestiege­n. Da nunmehr eine neue Planung entwickelt werden muss und erst damit die Baukosten neu geschätzt werden können, wünschte sich Andreas Rehm (GAL) zu den Etatberatu­ngen im Herbst Aussagen zu Mittelbeda­rf und Zeitplan.

„Wir müssen noch mal

neu planen, um das Beste aus dem Grundstück herauszuho­len“

Bürgermeis­terin

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FOTO: FEUERWEHR HAAN Die Umkleide ist an der Wand der Fahrzeugha­lle – dies ist einer von vielen Arbeitssic­herheits- und Hygiene-Mängeln, die das Feuerwehr-Gerätehaus Bahnstraße aufweist.

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