Rheinische Post Hilden

FCW lebt von den Fans und Ehrenamtle­rn

- VON KLAUS MÜLLER

Vorsitzend­er Michael Massenberg ruft mit Freunden des Klubs und helfenden Mitglieder viele schöne Anekdoten in Erinnerung.

WÜLFRATH Viele sehen den Vorsitzend­en und Hauptspons­or des Fußball-Bezirkslig­isten 1. FC Wülfrath, Michael Massenberg, der Inhaber eines florierend­en Metallhand­elUnterneh­mens ist, als zuweilen knallharte­n Geschäftsm­ann, der zielstrebi­g seine wirtschaft­lichen und sportliche­n Ziele erfolgt. Dabei ist der im beschaulic­hen Wülfrather Stadtteil Schlupkoth­en aufgewachs­ene und frühere filigrane Fußballer des damaligen Vereins Sportfreun­de Schlupkoth­en ein Mensch, dem ein funktionie­rendes Vereinsleb­en sehr am Herzen liegt und für das er viel Zeit investiert. Für ihn sind Kameradsch­aft und Pflege alter Freundscha­ften keine Worthülsen, sondern werden von ihm vorgelebt.

Michael Massenberg

Vor allem das Ehrenamt in einem Klub ist Massenberg sehr wichtig. Entgegen anderslaut­ender Gerüchte ist er als Vorsitzend­er nicht nur auf die erste Mannschaft fixiert, sondern sein Anliegen ist, dass im Nachwuchsb­ereich der 1. FC Wülfrath Akzente gesetzt werden. So steht er im regelmäßig­en Kontakt mit Jugendleit­er Branko Tesic und unterstütz­t die Aktivitäte­n im Juniorenbe­reich. Michael Massenberg stand auch zur Verfügung, als es um die Vergabe und Ausrichtun­g des zu Pfingsten ausgetrage­nen Internatio­nalen U11-Turnieres ging. Dieses Turnier, an dem viele Jugendteam­s der europäisch­en Spitzenkla­sse teilnahmen, war ein Riesenerfo­lg. „Was da an den zwei Tagen von unserer Jugendabte­ilung und vielen ehrenamtli­chen Mitarbeite­rn geleistet wurde, war einfach klasse“, schwärmte der FCW-Vorsitzend­e. „Da haben wir im Jugendfußb­all in der Region ein dickes Ausrufezei­chen gesetzt“, fügte er hinzu.

Michael Massenberg nahm vor einigen Tagen die Gelegenhei­t wahr, um sich bei den vielen Helfern des Turnieres, aber auch bei den Ehrenamtli­chen, die sich bei anderen Aktivitäte­n des FCW regelmäßig einbringen, zu bedanken. Zudem lud er auch die treuen Fans der Wülfrather Bezirkslig­a-Fußballer zu einem Grillabend mit Bier vom Fass ein. Er wählte dafür das alte Klubheim auf dem Sportplatz Rohdenhaus aus und nannte bei seiner Begrüßungs­rede auch den Grund. „Ich habe dieses Klubheim mit Bedacht gewählt, denn hier verbrachte nicht nur ich tolle Zeiten.“Er erinnerte daran, dass in diesem Klubhaus so mancher Aufstieg des FCW gefeiert wurde – wie 1992, als den Fußballern unter Trainer Dietmar Grabotin der erste Aufstieg in die Oberliga gelang.

Es sei aber auch dieses Vereinshei­m gewesen, in dem 1995 eine denkwürdig­e Versammlun­g stattfand, bei der das Weiterbest­ehen des 1. FC Wülfrath am seidenen Faden hing. Damals habe der FCW vor dem finanziell­en Ruin gestanden. Es war fraglich, ob sich ein Vorstand finden ließ, der bereit war, die Geschäfte weiterzufü­hren. Es war der langjährig­e Präsident des Wuppertale­r SV und Freund Massenberg­s, Friedhelm Runge, der an diesem Abend an die Mitglieder appelliert­e, einen funktionsf­ähigen Vorstand zu wählen. Michael Massenberg, der zunächst mit Peter Mettler und Lothar Märtens das „Drei-M-Vorstandst­eam“bildete, um dann viele Jahre den Verein als alleiniger Vorsitzend­er zu führen, erklärte bei der Dankeschön­feier, dass er eigentlich nach vier Jahren das Amt wieder abgegeben wollte. „Mein Plan war es, den FCW in diesen vier Jahren schuldenfr­ei zu machen und in finanziell ruhigere Fahrwasser zu führen.“Nun stehe er immer noch als Vorsitzend­er in der Verantwort­ung, sagte der 67-Jährige und fügte hinzu: „Das Schönste ist, dass der FCW nun seit Jahren finanziell auf einem gesunden Fundament steht und ich weiter Spaß an dieser Aufgabe habe. Das aber vor allem deshalb, weil viele Fußballfre­unde – und nicht zu unterschät­zen: die ehrenamtli­ch tätigen Frauen – den Verein mit großem Engagement unterstütz­en.“

Viele Gespräche an dem Abend begannen mit den Worten, „weißt Du noch . . .“. So manche Anekdote aus alten Zeiten, als es noch den SV Flandersba­ch, die SSG Wülfrath und die Sportfreun­de Schlupkoth­en gab, die alle drei 1975 zum 1. FC Wülfrath fusioniert­en, wurde zum Besten gegeben. Die dem Freundeskr­eis angehörend­en Ex-Fußballer Hans-Willi Lax und Gerd „Emil“Angersbach waren hellauf begeistert. „Da hat sich unser ’Mike’ Massenberg wirklich etwas Tolles einfallen lassen. Wir sind halt doch eine große FCW-Familie.“

„Da haben wir im Jugendfußb­all in der Region ein dickes Ausru

fezeichen gesetzt“

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FOTO: ARCHIV Zu den Glanzzeite­n des 1. FC Wülfrath stürmten die Fans in Scharen zum Sportplatz Rohdenhaus.

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