Die Karawane der Spielmobile zieht los
Die Spielmobile der schließen sich für einen großangelegten Sporttag zusammen.
Gebannt schaut Lucia auf zu ihrer Freundin Luzie. Mutig schwebt die Neunjährige, gesichert von mehreren Helfern, unter der Rheinkniebrücke und stapelt Getränkekisten. Zwar schwankt der Turm schon seit der elften Kiste bedrohlich, aber Luzie gibt nicht auf. Mit dem 13. Kasten ist es schließlich geschafft. „Man muss einfach die Balance halten, dann klappt es“, resümiert die Grundschülerin und eilt zur nächsten Herausforderung.
Davon gab es vor dem Apollo-Varieté reichlich zu entdecken. Wie ein Abenteuerspielplatz präsentierte sich der Apollo-Platz zum Auftakt der Spielmobilkarawane NRW.
„Bei Sport und Spiel können sich Kinder austoben, Frust und Aggressionen abbauen und soziale Kompetenzen erlernen. Dazu hat aber nicht jeder die Möglichkeit“, erklärt Artur Zielinski. Aus diesem Grund sind er und seine Mitarbeiter dreimal in der Woche mit dem Sportaktionsbus in Düsseldorf unterwegs. Denn gerade in städtischen Hochhaussiedlungen oder Flüchtlingsunterkünften hätten Kinder kaum Möglichkeiten, sich sicher und frei zu bewegen, findet auch Stefan Melulis vom ABA-Fachverband für handlungsorientierte Pädagogik. „Statistisch gesehen wird Kindern heutzutage weniger als eine Stunde Freizeit im Freien gewährt.“Hauptgrund dafür seien vor allem die Ängste vieler Eltern, die Kinder könnten sich beim Spielen im Freien verletzen. Und besonders in dicht besiedelten Stadtteilen und sozialen Brennpunkten fehle es oft an verkehrsgeschützen Plätzen. Die Folge sei, dass die Kinder ihre Freizeit zuhause verbringen müssen – vor Computer und Playstation.
Zur NRW-Karawane haben sich die Spielmobile aus Düsseldorf, Marl, Herne, Essen und Oberhausen zusammengeschlossen, um unter dem Motto „Zeit zum Spielen!“ große angelegte Sporttage in alle fünf Städte zu bringen. Die unterschiedlichen Konzepte sorgen für Vielfalt. Während Klettern, Springen und Fußball die Themen des Düsseldorfer Sportbusses sind, stehen etwa im Maki-Mobil aus Marl Sinneseindrücke, Wahrnehmung und Motorik mit spielerischen Mitteln auf dem Programm und am Spielmobil aus Herne konnten sich die Kinder im Basteln mit Holz ausprobieren. Auch Bürgermeisterin Klaudia Zepuntke machte gestern begeistert mit: „Schön, dass damit nicht nur die Kinder in Düsseldorf einen spaßigen Nachmittag erleben können.“