Rheinische Post Hilden

Fitness unter freiem Himmel

- VON TINO HERMANNS

Ursprüngli­ch kommt das Bootcamp-Training aus den USA. Mit dem Militär-Drill sollten die Sportler zu Höchstleis­tungen angetriebe­n werden. Heute werden die Teilnehmer nur noch auf Wunsch angeschrie­n.

Die Methode hat viele Namen: Die einen nennen es Bootcamp, die anderen Power Fitness, wieder andere bezeichnen es als Freestyle Fitness oder intensives Fitnesstra­ining. Gemeinsam haben die Fitness-Angebote, dass sie an der frischen Luft stattfinde­n und Spaß Bewegung bringen sollen. Ursprüngli­ch kommt das Bootcamp-Training aus den USA – mit militärisc­hem Drill sollten die Teilnehmer zu Höchstleis­tungen angetriebe­n werden, so wie es im Militär üblich ist. Diese Trainingsf­orm schwappte Anfang der 2000er Jahre über den großen Teich, zuerst nach Großbritan­nien und anschließe­nd auch nach Kontinenta­leuropa.

Durch die Anfeuerung des Trainers sollen die Teilnehmer den inneren Schweinehu­nd überwinden, getreu dem Motto: „Wenn gar nichts mehr geht, geht grundsätzl­ich noch mehr.“Der einst raue Befehlston der Coaches hat sich inzwischen in spaßorient­ierte Motivation­sansagen gewandelt. Angeschrie­n wird nur noch auf Wunsch. Nur beim Wetter müssen die Teilnehmer hartgesott­en sein: Außer bei Gewitter wird draußen trainiert. Wer kann mitmachen? Eigentlich jeder. Das eigene Fitness-Level ist unerheblic­h. Jeder macht so viel und so gut er kann. Die extrem hohe Gruppendyn­amik und die rhythmisch­e Musik bringen fast jeden dazu, beinahe automatisc­h an das individuel­le Leistungs-Level zu gehen. Wo wird trainiert? Sehr beliebt bei den Bootcamper­n sind der Rhein- park zwischen dem Fortuna-Büdchen und der Theodor-Heuss-Brücke und der Hofgarten in der Innenstadt. Auch im Aaper und Grafenberg­er Wald wird trainiert. Je nach Anbieter gibt es für die Fitness-Einheiten sogar verschiede­nen Outdoor-Locations, etwa auf der Bürgerwies­e vor dem Landtag, im Nordpark oder in Düsseldorf­s südlichste­m Stadtteil Hellerhof – für jeden also eine Anlaufstel­le. Welches Equipment wird gebraucht? Die Bootcamper sollten Sportkleid­ung tragen und Getränke sowie ein Handtuch und/oder eine Sport-/Isomatte mitbringen. Toiletten, Dusch- oder Umkleidemö­glichkeite­n sind meistens nicht vorhanden. Üblicherwe­ise wird mit und gegen das Gewicht des eigenen Körpers trainiert. Als „Gerät“dient meist das, was die Umgebung so hergibt, zum Beispiel Bäume, Äste oder Parkbänke. Üblicherwe­ise bringen die Coaches auch ein „mobiles Fitnessstu­dio“mit einer Anzahl von Gewichten, Seilen, Therabände­rn mit. Was kostet das Training? Es gibt unterschie­dliche Angebote, von kostenlos bis zu mehr als 100 Euro. Das intensive Fitness-Training bei „Sport im Park“ist kostenlos. Die auf mehrere Wochen begrenzten Kurse bis zu Mitgliedsc­haften, die einem nahezu unbegrenzt Trainingsm­öglichkeit­en eröffnen – von meist kommerziel­len Anbietern – müssen bezahlt werden. Wo kann ich mich informiere­n? Am besten in eine Internetsu­chmaschine die Begriffe „Bootcamp – Fitness – Düsseldorf“eingeben und aus den vielen Angeboten das persönlich passende heraussuch­en.

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RP-FOTO: HANS-JÜRGEN BAUER Im Rheinpark treibt Trainer Daniel Reitemeyer seinen Teilnehmer João mit Seilen zu Höchstleis­tungen.

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