Rheinische Post Hilden

Sperrpfost­en haben sich bewährt

- VON RALF GERAEDTS

Die Erkrather Straße bleibt unterbroch­en. Die Kreuzung Unterhaan funktionie­rt auch ohne Ampel ausreichen­d gut.

HAAN Die drei Pfosten, die die Erkrather Straße in Höhe Sandbach seit gut einem Jahr unterbrech­en, haben dazu geführt, dass sich die Verkehrsst­röme in Unterhaan stark verändert haben. Auf der Erkrather Straße ist Ruhe eingekehrt. Auf dem südlichen Teilstück hat sich die Zahl der Fahrzeuge gegenüber 2014 von 2100 auf 1100 fast halbiert. Das nördliche Stück wird nur noch von 100 statt früher 1000 Autos befahren und im mittleren Abschnitt rollen etwa 100 Fahrzeuge, gegenüber früher 1700. Auch auf der Bachstraße sind die Fahrzeugza­hlen gesunken: von 600 bis 1700 am Tag in 2014 auf 600 bis 1400 im Mai 2018. Diese Zahlen bieten für den Ausschuss für Stadtentwi­cklung, Umwelt und Verkehr die Beschlussb­asis, um an den Sperrpfost­en festzuhalt­en.

In ihrer Sitzung am morgigen Donnerstag werden sich die Politiker mit der Bilanz der vor gut einem Jahr teilweise begrüßten, teilweise scharf kritisiert­en Regelung beschäftig­en. In der Sitzung geht es aber auch um die Kreuzung von Düsseldorf­er/Erkrather/Leichlinge­r Straße. Denn über diesen Knotenpunk­t müssen die Kunden des Hagebaumar­ktes fahren, die zurück in Richtung Hilden wollen.

Noch vor der Baumarkt-Eröffnung im Sommer 2017 waren alle Beteiligte­n überein gekommen, die Verkehrsen­twicklung zu beobachten. Als Option bei aufkommend­en Problemen war bereits der Bau einer Ampelanlag­e vereinbart. Die wird es aktuell aber nicht geben. Nach Ermittlung der Verkehrsgu­tachter Marina Dering und HansRainer Runge funktionie­rt die Kreuzung auch ohne Ampel ausreichen­d gut. Linksabbie­ger von der Düsseldorf­er Straße warten im Schnitt 11 bis 15 Sekunden. Rechtsabbi­eger aus der Erkrather Straße stehen 18 Sekunden, Linksabbie­ger 34 Sekun- den. Dies ist auch die Zeit, die sich Linksabbie­ger aus der Leichlinge­r Straße gedulden müssen, bis sie freie Fahrt haben. Eine Ampel wäre erst ab einer Wartezeit von 45 Sekunden angeraten. Nach Angaben des Tiefbauamt­es ist der Knotenpunk­t nicht unfallauff­ällig und verkehrssi­cher. Eine Signalisie­rung würde die Verkehrsst­röme auf der B228 negativ beeinträch­tigen.

2014, in der Planungsph­ase für das Fachmarktz­entrum (Baumarkt plus zwei Fachmärkte), war angenommen worden, dass täglich 3500 Fahrzeuge auf das Parkplatzg­elände fahren würden. Heute sind es im Schnitt 3000 Autos pro 24 Stunden, obwohl nur ein Fachmarkt (Fressnapf) neben dem Hagebau-Markt besteht. 26 Prozent des Verkehrs kommt aus Hilden, 74 aus Haan.

Auf der Düsseldorf­er- und der Hochdahler Straße hat der Verkehr zugenommen. Ursachen: die allgemeine Verkehrsen­twicklung, die Eröffnung der Fachmärkte und die Sperrung der Erkrather Straße, die einen Teil der Bewohner des Quartiers Haan-West zu Umwegfahrt­en zwingt.

Die Sperrung der Erkrather Straße war in der ersten Zeit sehr umstritten. Nach etwa vier Monaten sei der Strom von Bürgerreak­tionen – Pro und Contra hielten dabei die Waage – aber nahezu komplett versiegt. Zum Ablauf der Testphase habe sich nur noch eine Familie an die Bürgermeis­terin gewendet.

 ?? RP-FOTO: RALF GERAEDTS ?? Ein Jahr nach Sperrung der Erkrather Straße in Höhe Sandbach hat sich die Verkehrsbe­lastung im Viertel halbiert. Bei einer Zählung im Mai fuhren 1100 Fahrzeuge auf dem südlichen Straßentei­l, 2013 waren es noch 2100 pro Tag.
RP-FOTO: RALF GERAEDTS Ein Jahr nach Sperrung der Erkrather Straße in Höhe Sandbach hat sich die Verkehrsbe­lastung im Viertel halbiert. Bei einer Zählung im Mai fuhren 1100 Fahrzeuge auf dem südlichen Straßentei­l, 2013 waren es noch 2100 pro Tag.

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