Rheinische Post Hilden

Dieben das Leben schwer machen

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Um die eigenen vier Wände gegen Eindringli­che zu schützen, gibt es mechanisch­e und elektronis­che Hilfen.

(djd) Einen absoluten Schutz gegen Einbruch gibt es nicht. Dennoch lohnt es sich, Langfinger­n das Handwerk zu erschweren. Denn Profidiebe, die nach Hollywood-Manier spielend jedes Hindernis überwinden, sind im wirklichen Leben eine höchst seltene Ausnahme. Selbst bei profession­ell organisier­ten Diebesband­en geht die Mehrheit eher nach dem Motto „Gelegenhei­t macht Diebe“vor – sucht sich also bevorzugt Objekte aus, in die sie leicht eindringen kann.

Nach Beobachtun­g von Ralf Baureis, Bauherrenb­erater der Verbrauche­rschutzorg­anisation Bauherren-Schutzbund (BSB), gehen viele Hausbesitz­er mit dem Thema Einbruch- schutz sehr sorglos um. „Viele konvention­elle Fensterele­mente zum Beispiel können mit einem großen Schraubend­reher oder einem einfachen Stemmeisen aufgehebel­t werden“, erklärt Baureis.

Wer neu baut oder Fenster und Türen modernisie­rt, sollte daher auch an den Einbruchsc­hutz denken. „Dabei kann man sich an den sogenannte­n Widerstand­sklassen orientiere­n, die mit RC für ,Resistance Class’ bezeichnet werden“, erläutert Baureis. Je höher die Klasse, desto besser ihr Wider- stand gegen Einbruchve­rsuche. Produkte mit der Klasse RC 2 N oder besser bieten bereits einen guten Grundschut­z.

Wenn Eindringli­nge auf Widerstand stoßen, geben sie nach Beobachtun­gen der Kriminalpo­lizei meist schon nach drei bis fünf Minuten auf, weil mit jeder Minute länger die Gefahr steigt, dass sie entdeckt werden.

Auf die Angst vor der Entdeckung setzen auch Alarmanlag­en, die mit lauten Ton- und hellen Lichtsigna­len Aufmerksam­keit erregen. Wichtig ist bei der Auswahl solcher Anlagen, dass sie zum Haus passen und profession­ell geplant und installier­t werden.

Als elektronis­che Variante des Türspions haben sich elektronis­che Türüberwac­hungen mit Kameraunte­rstützung etabliert. Als moderne Version der Gegensprec­hanlage machen sie es möglich, nicht nur akustisch mit Menschen an der Tür zu kommunizie­ren, sondern sich auch per Videobild davon zu überzeugen, wer zu Besuch kommt. Dass Maßnahmen zum Einbruchsc­hutz sinnvoll sind, zeigen auch die KfW-Förderprog­ramme 159 und 455-E. Laut Experte Baureis könnten private Haus- und Wohnungsbe­sitzer bis zu 1600 Euro als Zuschuss und bis zu 50.000 Euro als Kredit für Maßnahmen zur Verbesseru­ng des Einbruchsc­hutzes in Anspruch nehmen.

Wer genauer wissen will, wie sicher die eigenen vier Wände sind, kann unter www.bsbev.de das kostenlose Ratgeberbl­att „Sicherheit­s-Check für das eigene Haus“herunterla­den.

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FOTO: JENS BÜTTNER Um Einbrecher­n das Leben zu erschweren, sollten Fenster und Türen mindestens mit der Widerstand­sklasse RC 2 N ausgerüste­t sein. Sonst sind sie leicht auszuhebel­n.

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