Rheinische Post Hilden

Ritter und Gaukler laden zum Burgfest

- VON HEIKE SCHOOG

Der Fördervere­in Wasserburg Haus Graven erwartet fürs Wochenende mehrere tausend Besucher in Wiescheid.

LANGENFELD Heinrich von Gerresheim ist Ritter durch und durch. Sein Lehnsherr hat ihm ein Gut überlassen, das er bewirtscha­ft. „Doch wenn der Herr zum Krieg aufruft, muss ich ziehen“, sagt Heinrich (eigentlich Peter Luckau) und hält die Fahne hoch. Jetzt, mehr als tausend Jahre später, hat er sich auf die Wasserburg Haus Graven gebeamt und bereitet sich auf das Turnier beim Burgfest vor, das er gemeinsam mit 13 weiteren Recken (davon sechs Krieger) des Vereins „Leones Pugnae“(Löwen der Schlacht) bestreiten wird.

Natürlich nicht ohne die Unterstütz­ung der Organisato­ren, die dafür sorgen werden, dass das Burgfest mit mittelalte­rlichem Markt am Wochenende 23./24. Juni ein Erfolg wird.

Da ist Lothar Marienhage­n, Vorsitzend­er des Fördervere­ins Wasserburg Haus Graven, der das Fest zum siebten Mal ausrichtet. Er und seine Mitstreite­r kämpfen nicht weniger hart, als die Ritter. Sie wollen Leben in die lange verwaiste Burg bringen und haben dafür auch Knut Schulz, Geschäftsf­ührer der History&Event

Agentur, engagiert. Er zeichnet für Rittergrup­pen, Handwerker­stände und Genuss verantwort­lich.

17 Händler werden ihre Stände rund um die Burg aufbauen und dort Räucherwer­k, Schmuck, Geschnitzt­es aus Horn und Knochen, mittelalte­rliche Sandalen, Met und Likör sowie Filz- und Holzwaren anbieten. Ein Salzhändle­r wird Kindern erklären, wie das Mineral gewonnen wird.

„Der Eierknacke­r Georg ist da und lädt Kinder zum Wettkampf ein“, kündigt Marienhage­n an, der sich gut erin- nert, wie beliebt der Eierknacke­r im vergangene­n Jahr war. Ebenso wie die Messer- und Axtwerfen gehört Bogenschie­ßen zum zweitägige­n Programm. Eine Kinderschm­iede wird vor dem Burgtor aufgebaut.

Beim Mäuseroule­tte braucht’s Glück, um zu gewinnen. Denn die Maus sucht sich selber das Haus aus, das gewinnt. „Wir haben keinen Käse versteckt“, garantiert Schulz, der neben et- lichen Im- bissstände­n, an denen es auch „Kanincheno­hren“(litauische­s Schmalzgeb­äck) geben wird, für musikalisc­he und zauberhaft­e Untermalun­g gesorgt. Zwei Barden werden musizieren und Nils der Gaukler zaubert. Insgesamt gestalten 62 Akteure das mittelalte­rliche Fest.

Filzen und eine kleine Version von „Hau den Lukas“hat der Fördervere­in eigens für die jungen Besucher aufs Programm gesetzt und finanziert. Auch einen Falkner aus dem Bergischen (der manchmal auch den Seeadler Jaffa mitbringt), hat der Fördervere­in gebucht. Hinzu kommen die freiwillig­en Helfer des Fördervere­ins, die einen Getränkest­and betreiben (mit neuzeitlic­her Coca Cola und moderaten Preisen) und auch die Geschichts­ausstellun­g in der Burg öffnen.

Die Rittergrup­pe schlägt ihr Lager wie in den Vorjahren am See auf. Einige werden ihre Zelte für die Besucher öffnen, die sich dort einen Eindruck vom mittelalte­rlichen Leben machen können. Das Programm, zu dem Besucher von einer Torwache begrüßt werden, beginnt am Samstag um 13 Uhr (bis 21 Uhr) und geht am Sonntag ab 11 Uhr weiter (bis 18 Uhr). „Wir hoffen auf mehrere tausend Besucher“, sagt Burkhard Worm, der die Organisati­on für den Verein federführe­nd übernommen hat.

Der Eintritt kostet drei Euro pro Person. Kinder und Jugendlich­e bis 16 Jahre haben freien Eintritt. Ritter Heinrich von Gerresheim freut sich auf reichlich Besucher. Schließlic­h ist er großes Publikum gewohnt. Er habe schon auf der Burg Satzvey zu Pferd gekämpft. Auch in Mülheim sind er und sein Verein regelmäßig beim mittelalte­rlichen Pfingstfes­t zu Gast. Samstag, 23. Juni, 13-21 Uhr, Sonntag, 24. Juni, 11-18 Uhr, Wasserburg, Haus Graven 1.

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ARCHIVFOTO: MATZERATH Ritter kämpfen im Hof der Wasserburg Haus Graven mit Schwertern.

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