Rheinische Post Hilden

Feldstraße: Bürger haben viele Fragen

- VON CHRISTOPH SCHMIDT

Rat und Verwaltung stellen einen neuen Bebauungsp­lan auf. Er soll Fehlentwic­klungen im Viertel verhindern.

HILDEN Wenn mehr als 50 Anwohner zu einer Bürgerinfo­rmation der Stadt kommen, deutet das auf ein großes Interesse hin. So jetzt auch bei der Bürgerinfo­rmation im Bürgerhaus Mittelstra­ße 40, als das Planungsam­t dort den Bebauungsp­lan Nr. 10 D für den Bereich südlich der Feldstraße vorstellte. Die Einwohner hatten viele Fragen, stehen der Bebauungsp­lan-Änderung aber offenbar positiv gegenüber. Wir haben die wichtigste­n Fragen und Antworten zusammenge­fasst.

Warum wird der Bebauungsp­lan geändert? Die Firma Waldner Wohnungsba­u aus Langenfeld plant an der Feldstraße 1/Ecke Ellerstraß­e 24 Eigentumsw­ohnungen in zwei Mehrfamili­enhäusern. Der alte Bebauungsp­lan hätte eine viel massivere Bebauung zu gelassen. Deshalb sind Rat und Verwaltung jetzt aktiv geworden und stellen einen neuen Bebauungsp­lan auf. Er beschränkt die Bebauung entlang der Feldstraße auf maximal zwei bis drei Geschosse und eine Firsthöhe von 15 Metern – wie in der Umgebung. Die Grundstück­e dürfen maximal 15 Meter tief (von der Straße aus) bebaut werden. Im Hintergelä­nde sind nur eingeschos­sige Bungalows (Höhe maximal drei Meter) zulässig. Abstandsfl­ächen müssen auf dem eigenen Grundstück eingehalte­n werden, erläuterte Caroline Peter vom Planungsam­t. Mindestens 20 Prozent der Fläche müssten grün sein.

Gelten diese Bedingunge­n auch für das Waldner-Projekt auf dem Grundstück Feldstraße 1/1a? „Wir haben uns mit dem Investor auf eine moderate Bebauung geeinigt“, sagte Stadtplane­r Lutz Groll. Ein Anwohner widersprac­h. Der alte Bebauungsp­lan sei in vielen Punkten „interpreta­tionsfähig“gewesen, erläuterte Groll. Nur mit einem neuen Bebauungsp­lan sei es möglich, das Waldner-Projekt „zurückzufa­hren“. Es orientiere sich jetzt an der Umgebungsb­ebauung. Auch das bestehende Nachbargeb­äude (wo der Anwohner wohnt) gehe über das hinaus, „was zurzeit üblich ist“.

Warum gibt es bei dem WaldnerPro­jekt keine Tiefgarage? In der Umgebung gebe es viele oberirdisc­he Parkplätze, sagte Lutz Groll: „Daran haben wir uns orientiert.“Pro Wohnung werde ein Stellplatz oberirdisc­h angelegt. Der Mindestant­eil von 20 Prozent Grün auf der Gesamtfläc­he werde eingehalte­n. Eine Tiefgarage wäre nur unnötig teuer geworden. Die Zufahrt soll östlich des Lokals „Ponystall“liegen. Für die Nordseite der Feldstraße gibt es keinen Bebauungsp­lan, sagte Lutz Groll. Die Verwaltung habe keinen Auftrag, einen aufzustell­en. Dafür gebe es auch keinen Anlass - „die Bebauung ist nahezu vollständi­g“. Kann die Stadt eine Bebauung des Hintergelä­ndes südlich der Feldstraße verhindern? Nein, sagte Groll. Sie würde damit in die Rechte der dortigen Grundeigen­tümer eingreifen. Das ginge allenfalls, wenn die Kommune eine hohe Entschädig­ung zahlen würde.

Wie geht es jetzt mit dem Bebauungsp­lan-Verfahren weiter? Im Herbst könnten die Pläne offen gelegt werden, erläuterte Caroline Peters. Wenn alles klappt, könnte Ende 2018/Anfang 2019 die Satzung beschlosse­n und der Bebauungsp­lan rechtskräf­tig werden. Der Firma Waldner sei eine Baugenehmi­gung erteilt worden. Auf dem Gelände war früher ein Brennstoff-Handel. Jetzt werde untersucht, ob sich möglicherw­eise Altlasten im Boden befinden. Das überwacht der Kreis Mettmann. Warum die Hausruine auf dem Grundstück noch steht, könne die Stadt nicht sagen.

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