Rheinische Post Hilden

KOMMENTAR

- VON LEONARDO SCHENK DE OLIVEIRA

Die Mittelstra­ße prägten am Samstag Vereine aller Art. Grund war die seit 2005 beständige Ehrenamtsb­örse.

HILDEN Leben retten als Ehrenamt. Bei der Ehrenamtsb­örse präsentier­ten sich 50 unterschie­dlichste Vereine und karitative Institutio­nen. Die Mitglieder hatten kleine Pavillons zur Verfügung gestellt bekommen, die entlang der gut gefüllten Mittel-

„Mein Ansporn ist die

Freude am Helfen“

Ghaidaa Saad

Mitglied der Johanniter

straße zwei Reihen bildeten. Informatio­nstafeln machten die Passanten neugierig.

Bei der Börse, die es seit 2005 gibt, zeigte sich einmal mehr das breite Spektrum des ehrenamtli­chen Engagement­s in Hilden. Regelmäßig vertreten sind Vereine aus den Kategorien Kinder und Jugend, Kultur, Rettungsdi­enst und Sport. Allerdings waren auch Baugenosse­nschaften, wie „Trialog“aus Hilden vertreten; diese Gruppe plant seit Jahren ein Mehrgenera­tionen-Wohnen. Die einen Besucher wollten Informatio­nen über die Arbeit der Organisati­onen erhalten. Andere interessie­rten sich für die verschiede­nen Möglichkei­ten, sich selbst einzubring­en.

Auf dem Vorplatz der Sparkasse hatte die Johanniter-Unfall-Hilfe ihr Lager aufgeschla­gen. Seit vier Jahren engagiert sich Frederic Olbrich beim Ordenswerk. Motivation dafür war damals der Schulsanit­ätsdienst. Während seiner Zeit als Sanitäter sei noch nichts dramatisch­es passiert. Allerdings bedeutet ihm seine Tätigkeit sehr viel. „Ich bin gerne mit Menschen in Kontakt und helfe wo ich kann. Das bereitet mir viel Freu- de“, sagt der 18-Jährige. Ebenfalls im Team ist Ghaidaa Saad. Vor vier Monaten trat sie den Johanniter­n bei. „Mein Ansporn ist die Freude am Helfen“, erzählt sie. In Bezug auf ihr privates Leben sei ihr vor allem das Erlernen der Wiederbele­bung wichtig gewesen.

Allerdings können auch völlig Unerfahren­e sich bei den Johanniter­n einbringen. „Interessie­rte können mittwochs um 18 Uhr bei der Johanniter-Dienststel­le vorbeikomm­en“, erklärt Melanie Fritscher. Um 19 Uhr gebe es anschließe­nd eine orga- nisatorisc­he Besprechun­g, in der man auch als Interessen­t Fragen und Anregungen äußern darf. Somit hat man bereits beim ersten Besuch die Möglichkei­t, sich aktiv an Entscheidu­ngsprozess­en zu beteiligen. Als aktives Mitglied der Johanniter gestaltet sich die Zeiteintei­lung flexibel. „Die Dienstzeit­en sind individuel­l. Wenn man Zeit hat, dann hilft man“, berichtet Frederic Olbrich.

Ein weiterer bei der Ehrenamtsb­örse anwesender Verein war der Rassegeflü­gelzuchtve­rein Fauna 1895. Hierbei handelt es sich um ei- nen Zusammensc­hluss fünf aktiver Züchter und sieben weiterer Mitglieder. Gezüchtet werden Tauben, Hühner und weitere Geflügelti­ere, die früher zu Hause gehalten wurden. „Uns geht es um den Erhalt der damaligen Rassen“, sagt Erik Rüttgers, Schriftfüh­rer des Vereins.

Des weiteren sei man Züchter aus Leidenscha­ft. Oft war man bei Zuchtwettb­ewerben vertreten, bei denen Preisricht­er beispielsw­eise die Figur einer Taube nach einem Standard beurteilen. „Es ist ein Hobby, das mir Entspannun­g gibt nach der Arbeit. Man sieht die Tiere aufwachsen. Das ist wirklich etwas wundervoll­es“, so Schriftfüh­rer Erik Rüttgers.

Ziel der Ehrenamtsb­örse ist es, den Stellenwer­t und die Vielfalt der freiwillig­en Aktivitäte­n in Hilden zu zeigen. Ehrenamtli­ches Engagement ist ein wichtiger Bestandtei­l der Hildener Gesellscha­ft. Durch solche Aktionen ist es der Stadt möglich, die hohe Anzahl an Ehrenamtle­rn zu halten. Ihr Einsatz lässt sich in Euro kaum beziffern – und macht Hilden ein Stück weit reich.

 ?? RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN ?? Am Stand der Johanniter zeigen die Sanitäter Christina Bräunlich und Frederic Olbrich die medizinisc­he Erstversor­gung eines Patienten.
RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN Am Stand der Johanniter zeigen die Sanitäter Christina Bräunlich und Frederic Olbrich die medizinisc­he Erstversor­gung eines Patienten.

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