Rheinische Post Hilden

Diebe sind auf Caravans spezialisi­ert

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Fast acht Millionen Euro Schaden im vergangene­n Jahr allein in NRW.

HILDEN (cis) Zwischen Sonntag, 17. Juni, 16.30 Uhr, und Freitag, 22. Juni, ist ein Wohnwagen der Marke Hobby Typ 24 EG, verschwund­en, berichtet die Polizei. Der Caravan stand auf einem Parkplatz an der Oststraße. Das Fahrzeug mit dem Kennzeiche­n ME-LS1800 war erst zwei Jahre und hat mit Inventar einen Wert von rund 30.000 Euro angegeben. Die Polizei hat nach eigenen Angaben noch keinen Hinweis auf den oder die Täter oder den Verbleib des Fahrzeugs. Es wurde zur internatio­nalen Fahndung ausgeschri­eben. Der Diebstahl von Wohnwagen ist offenbar ein lohnendes Geschäft – zumindest aus Sicht der Täter. 2016 (Januar bis Ende November) zählte das Landeskrim­inalamt in Nordrhein-Westfalen 122 Fälle. 2017 (Januar bis Dezember) hat sich die Zahl der Caravan-Diebstähle bereits auf 345 nahezu verdreifac­ht, bestätigt LKASpreche­r Mario Lorenz. Er beziffert den Schaden auf knapp 8 Millionen Euro. Und das sind nur die Zahlen für NRW. Wohnwagen-Diebstahl ist ein bundesweit­es Phänomen. Wer sind die Täter? „Im Wesentlich­en stehen britisch/irische oder serbisch/kroatisch dominierte Familienve­rbände im Fokus“, sagt Lorenz. Die kriminelle­n Clans kommen für eine bestimmte Zeit nach Deutschlan­d, um zu stehlen. Dann verzögen sie sich über die Grenze, vornehmlic­h nach Belgien oder in die Niederland­e. Die genauen Absatzwege der Beute im Ausland kennt das LKA nach eigenen Angaben nicht.

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