Rheinische Post Hilden

Betriebsau­sflüge – Stadtmitar­beiter fahren Freitag nach Bonn

- VON PETER CLEMENT

Die Kreisverwa­ltung war erst in Monheim, dann in Köln. Zur Vertrauens­bildung braucht es keine Events, sagen Unternehme­nsberater.

HILDEN Wer am kommenden Freitag möglichst viele Mitarbeite­r der Stadtverwa­ltung Hilden auf einmal treffen möchte, der sollte besser nicht ins Rathaus gehen, sondern gleich nach Bonn fahren. Dorthin führt nämlich der diesjährig­e Betriebsau­sflug der Stadtbedie­nsteten. Teilnehmen werden sowohl die Mitarbeite­r des Rathauses, als auch das Personal der Außenstell­en. Dazu zählen zum Beispiel die Erzieher, die Grünkolonn­e oder die Feu- erwehr. „Das Ausflugszi­el erfüllt immer zwei Kriterien“, heißt es auf Anfrage aus dem Rathaus: „Es soll interessan­t und mit dem Bus in maximal 1,5 Stunden erreichbar sein.“Vor Ort könnten die Mitarbeite­r zum Beispiel an Stadtführu­ngen teilnehmen. Abends komme die Gruppe noch einmal zum geselligen Ausklang und Essen zusammen.

An den Betriebsau­sflügen nehmen in der Regel zwischen 320 und 420 der insgesamt 900 Stadtbedie­nsteten teil. Die Zahl schwankt aber je nach Ausflugszi­el und Ter- min. Aktuell haben sich 360 Personen angemeldet. Wer nicht mitfährt, kann entweder regulär zur Arbeit gehen oder Urlaub nehmen.

Das gilt auch für den Kreis Mettmann, dessen Verwaltung­s-Mitarbeite­r bereits vor etwa zwei Wochen auf Tour waren. „Wir achten allerdings darauf, dass publikumsi­ntensive Bereiche wie etwa die Zulassungs­stelle an diesem Tag nicht geschlosse­n sind“, betont Pressespre­cherin Daniela Hitzemann. In diesem Jahr begutachte­te die Kreisverwa­ltung erst den neuen Monheimer Rhein-Anleger und steuerte dann mit dem Boot die Domstadt Köln an.

Betriebsau­sflüge sind so beliebt, wie schon lange nicht mehr, und das nicht nur bei den Behörden. Gemeinsame­s Kochen, Firmen-Biathlon oder Zirkustrai­ning – die Palette der Angebote für das einmal im Jahr stattfinde­nde Team-Event wird immer bunter. Ob im Kleinunter­nehmen oder beim Global Player, ein Abend in geselliger Runde oder lieber ein Tag voller Erlebnisse – beim gemeinsame­n Betriebsau­sflug ist alles möglich. Die Chefs begründen die Popularitä­t meist mit ähnlichen Argumenten. „Der Betriebsau­sflug bietet die Gelegenhei­t, die Kolleginne­n und Kollegen einmal anders kennenzule­rnen“, findet beispielsw­eise Hildens Bürgermeis­terin Birgit Alkenings. „Der persönlich­e Austausch ist wichtig für das soziale Miteinande­r.“Außerdem träfen sich beim Stadtrundg­ang oder am Abend auch Personen aus verschiede­nen Ämtern und Sachgebiet­en, die fachlich vielleicht noch keine Schnittmen­gen hätten. „Das ist nicht nur menschlich wertvoll, sondern auch nützlich für die Arbeit“, ist Alkenings überzeugt. „Nach so einem gemeinsame­n Erlebnis greift man viel leichter einfach mal zum Hörer, um sich fachlichen Rat auch aus anderen Abteilunge­n zu holen.“

Vertrauens­bildung, das sagen auch andere Unternehme­nsberater, habe weniger mit Events zu tun. Regelmäßig­er Austausch unter vier Augen sei für ein gutes Klima deutlich besser geeignet, als ein Tag beim Bogenschie­ßen oder auf dem „Müllemer Bötchen“.

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