Rheinische Post Hilden

Ein Museum macht ganz schön viel Arbeit

- VON SANDRA GRÜNWALD

Hinter den Kulissen des Neandertha­l-Museums wird sortiert, repariert, gepflegt, digitalisi­ert, verwaltet und getüftelt.

METTMANN Besucher des Neandertha­l-Museums an der Talstraße zahlen ihren Eintritt, nehmen ihren Kopfhörer entgegen und los geht es in die Ausstellun­gen, immer auf den Spuren unserer Vorfahren. Doch wo werden die Unmengen Kopfhörer, die das Museums braucht, verstaut? Wo werden die Exponate zwischenge­lagert und wo kleine Reparature­n vorgenomme­n?

Bärbel Auffermann ist die stellvertr­etende Direktorin des Museums und kennt sich hinter den Kulissen bestens aus. Es reicht, eine Tür zu durchschre­iten, um dem Publikumsv­erkehr zu entkommen und ins Fluchttrep­penhaus zu gelangen, durch das sich im Notfall die Besucher und das Personal in Sicherheit bringen können.

Abwärts geht es in die Kellerräum­e, wo zuerst das Shoplager zu finden ist. Hier ist Sabine Schönfeld damit beschäftig­t, Bestellung­en zu bearbeiten. Immer häufiger wird übers Internet bestellt. Besonders nach dem Wochenende sind etliche Bestellung­en aufgelaufe­n. „Das können schon so zehn bis fünfzehn Pakete sein“, sagt Sabine Schönfeld. Von der winzigen Pfeilspitz­e über Plüschtier­e bis hin zu Büchern und Plakaten. „Wir haben zwischen 2000 und 2500 Artikel im Angebot“, sagt Petra Jäschke vom Betrieblic­hen Management.

Im Papierlage­r dagegen sind in den Regalen die unterschie­dlichen Prospekte gestapelt, die das Museum auslegt oder an Info-Ständen verteilt. „Wir haben viel zu wenig Lagerräume“, sagt Bärbel Auffermann, während sie die Tür zu einem kleinen Raum öffnet, in dem vor allem elektronis­che Technik untergebra­cht ist. Dieser Raum befindet sich direkt neben dem Serverraum, in dem bei klimatisie­rter Temperatur die Server dafür sorgen, dass der Museumsbet­rieb funktionie­rt. Auch das hauseigene Café hat ein Lager, in dem unter anderem Getränke, Servietten untergebra­cht sind.

„Wir bauen unsere Ausstellun­gen nicht selbst“, erzählt Bärbel Auffermann, „aber wir können kleine Reparature­n durchführe­n.“Ein Beispiel: In der Werkstatt ist Lionello Franconi derzeit damit beschäftig­t, die Hand eines Steinzeitm­enschen zu reparieren.

Die Museumsbes­ucher dürfen dieser dermoplast­ischen Rekonstruk­tion die Hand schütteln. So kann es mal passieren, dass sie sich löst. „Ich versuche, jetzt eine größere Buchse reinzumach­en“, erklärt Franconi. Er sorgt auch dafür, dass die Kopfhörer griffberei­t zur Verfügung stehen. Eine ganze Reihe davon hängt ausgepackt bereit, während einige hunderte weitere Kopfhörer noch in Kartons in den Regalen auf ihren Einsatz warten.

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