Rheinische Post Hilden

Neue Radstation am Bahnhof Deutz

- VON STEPHAN EPPINGER

Die Kölner Verkehrsbe­triebe (KVB) testen auf der Nordseite des Bahnhofs derzeit E-Bikes zum Ausleihen. Zum Angebot des Umweltverb­undes gehören vor Ort auch Leihräder und Carsharing-Autos.

KÖLN Stadt, Kölner Verkehrsbe­triebe (KVB), Rhein-Energie und Cambio Carsharing Köln haben mit der Inbetriebn­ahme einer KVB-RadStation die Mobilstati­on „Charlesde-Gaulle-Platz“offiziell eröffnet. Auf der Nordseite des Bahnhofs Deutz steht nun das komplette Angebot der Verkehrsmi­ttel des Umweltverb­undes mit Leihrädern, Carsharing-Autos sowie den benachbart­en Bus-, Stadtbahn- und Eisenbahnl­inien zur Verfügung. Neu sind dabei auch E-Bikes im Leihradang­ebot der KVB, deren Einsatz getestet wird. Zudem können hier über den Anbieter Ampido Parkplätze per App reserviert werden.

Ein wesentlich­er Partner ist die Rhein-Energie, die die Ladeinfra-

„Ziel ist es, Lösungen zu verbreiten und in andere europäisch­e Städte zu übertragen“

Barbara Möhlendick

Klimaschut­zbeauftrag­te der Stadt

struktur für die Fahrzeuge von Cambio und E-Bikes der KVB realisiert hat und betreibt. So wie hier in Deutz – neben dem Bahnhof, den Unternehme­n HDI und RTL und der im Bau befindlich­en Messestadt – sollen Mobilitäts­stationen an zentralen Knotenpunk­ten genauso wie in Veedeln Mobilitäts­alternativ­en vereinen und zur Verkehrswe­nde beitragen. Zugleich dienen sie in gewisser Weise als „Schaufenst­er“der Möglichkei­ten, das eigene Auto immer häufiger zu Hause stehen zu lassen oder gar ganz abzuschaff­en.

Jürgen Fenske, Vorstandsv­orsitzende­r der KVB: „Mit der Strategie ,Köln mobil 2025’ existiert eine anerkannte Grundlage zur Sicherung der Mobilität sowie zur Realisieru­ng des Umwelt- und Klima- schutzes. Es gilt, diese Strategie erfolgreic­h umzusetzen. Die KVB mit über 280 Millionen Fahrgästen im Jahr ist dabei gerne das Rückgrat des Umweltverb­undes.“Der Ausbau des Umweltverb­undes durch die effektive Verknüpfun­g nachhaltig­er Mobilitäts­angebote mit Bus, Bahn, Fahrrad, Carsharing, Taxi und zu Fuß gehen ist eine wesentlich­e Säule dieser Strategie. Bis 2025/ 2030 sollen die Verkehrsmi­ttel des Umweltverb­undes 67 Prozent am Personenve­rkehr Kölns ausmachen. 2006 waren es noch 57 Prozent.

Dabei nimmt Köln mit den Mobilitäts­stationen auch eine Vorbildfun­ktion ein. So wie am Charles-deGaulle-Platz existieren am Bahnhof Mülheim und in der Stegerwald­siedlung voll ausgebaute Stationen. An sieben weiteren Standorten, vor allem im Stadtbezir­k Mülheim, bestehen kleinere Stationsva­rianten. „Gemeinsam mit Stockholm und Barcelona machen wir als sogenannte ,Lighthouse City’ der EU unter anderem den zeitgemäße­n Umweltverb­und konkret erlebbar. Ziel ist es, funktionie­rende Lösungen aus dem Projekt in der eigenen Stadt zu verbreiten und in andere europäisch­e Städte zu übertragen“, sagt Barbara Möhlendick, Klimaschut­zbeauftrag­te der Stadt.

Bereits seit über 20 Jahren kooperiere­n KVB und Cambio. Hierbei haben beide Partner den Umweltver- bund wesentlich vorangebra­cht. Meilenstei­ne der bisherigen Kooperatio­n sind Tarifvorte­ile bei cambio für Abokunden der KVB , (seit 1997), Gründung der Vertriebsk­ooperation (2015) und Ausbau der VRSChipkar­te zum Öffnungsme­dium für Cambio-Autos (2017). 1998 verzeichne­te Cambio in Köln 1100 Kunden. Inzwischen sind es 20 500 Kunden, die 2018 geschätzt 15 Millionen Kilometer in den insgesamt 530 Cambio-Autos zurücklege­n werden.

Derzeit verknüpfen beide Unternehme­n ihre Mobilitäts­angebote mithilfe des Multi-Tickets noch kundenorie­ntierter. Mit der VRSChipkar­te, auf der die VRS-Tickets der Stammkunde­n gespeicher­t sind, lassen sich die Autos des Carsharing-Anbieters nicht nur öffnen, vielmehr verbucht Cambio zugleich einen Rabatt für den Kunden in Höhe von zehn Prozent auf den Zeittarif. Seit Oktober 2017 haben sich 870 Kunden dafür registrier­en lassen und insgesamt rund 3500 Mal Cambio-Autos ausgeliehe­n. Dieser Wert erhält bundesweit Beachtung.

Künftig wird neben der VRSChipkar­te als Zugangssch­lüssel für Mobilitäts­angebote vor allem die App „KVB mobil“große Bedeutung für die Nutzung des Umweltverb­undes haben. Derzeit wird eine Neuauflage dieser KVB-App erstellt, die Ende des Jahres präsentier­t wird.

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FOTO: KVB KVB-Chef Jürgen Fenske mit Tanya Bullmann vom Cambio und Barbara Möhlendick von der Stadt (v. l.) am Bahnhof Deutz.

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