Rheinische Post Hilden

Erste Wimbledon-Siegerin aus Deutschlan­d

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Seit 1877 wird in einem Londoner Stadtteil das berühmtest­e Tennis-Turnier der Welt gespielt: Wimbledon. Lange, bevor Tennis-Legenden wie Steffi Graf und Boris Becker den „heiligen Rasen“betraten, sorgte eine junge Frau aus Köln für den ersten deutschen Erfolg bei dem berühmtest­en Tennisturn­ier der Welt. Am 3. Juli 1931 standen sich zum ersten und bislang einzigen Mal mit Hilde Krahwinkel und Cäcilia „Cilly“Aussem zwei deutsche Spielerinn­en im Finale gegenüber. Am Ende stand es 6:2 und 7:5 – Cilly Aussem war die erste deutsche Wimbledon-Siegerin der Geschichte. Die ersten Glückwünsc­he kamen per Telegramm: „Cilly, ganz Köln gratuliert zum großen Sieg. Ihre Heimatstad­t ist stolz auf Sie“, schrieb der damalige Oberbürger­meister Konrad Adenauer. Es war das erfolgreic­hste Jahr in Aussems Karriere. Noch im selben Jahr startete sie zu einer Tour durch Südamerika, wo sie eine Blinddarme­ntzündung erlitt, die sie erst nach ihrer Rückkehr nach Deutschlan­d behandeln ließ. Aussem litt noch lange unter den Folgen der verschlepp­ten Erkrankung. An die alten Erfolge konnte sie nie wieder ganz anknüpfen. Ende 1935 trat sie von ihrer aktiven Karriere zurück, 1936 heiratete sie und verließ mit ihrem Ehemann, einem italienisc­hen Diplomaten, das Land. 1963 starb die Ausnahmesp­ortlerin im Alter von nur 54 Jahren im italienisc­hen Portofino.

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